Marygold "The Guns of Marygold" (Eigenproduktion 2006)

Sie lieben es melodieselig, dramatisch, künstlerisch. Dick aufgetragen, mit leidender Stimme gesungen und symphonischem Schönklang eingebuttert. Selbst in der guten alten (…) Zeit, als einige von ihnen sich unsagbar grandiose Musik ausgedacht haben, waren die Symphoniker mit der Extraschwere dabei: Italoprog ist unverwechselbar (Ausnahmen…).
Marygold lieben Old School Italo-Symph-Prog, Genesis, Romantik, Melancholie, Schönklang - und Marillion. Zwar klingen die 6 Songs der eigenständig produzierten und soundtechnisch wohl klingenden CD nicht unbedingt nach genannten Bands. Dennoch. Marygold schweben auf der gleichen Wolke. Da jubeln Melodie-Gitarren, ist das verspielte Piano schwer romantisch unterwegs, wälzen sich Keyboardwände wie ein Gemälde vorbei. Des Sängers Stimme klagt die Texte gequält heraus. Und wenn das Quartett Guido Cavalleri (voc, fl), Marco Pasquetto (dr), Massimo Basaglia (g, b) und Stefano Bigarelli (key) sich in Ekstase spielt, wird der Symphonic Rock bombastisch und laut, und die lyrische Musik bricht in zart harten Rock aus.
Toll sind die düstere, melancholische Note in allen Songs und die Verschrobenheit der verschnörkelt komplexen Songs mit den kopflastigen Gitarrenexkursionen, die zumeist den Gesang begleiten. Bass und Schlagzeug sind gut unterwegs, wirken vielleicht etwas gebremst.
Eigentlich spielen Marygold Neoprog. Ihre Variante ist jedoch eigenwillig und passt nicht in den Windkanal-erprobten Standard. Kann man sich dran festhören, ohne sich klar drüber zu werden, ob man es mag oder nicht.

marygold.net
justforkicks.de
VM



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