Mario Cottarelli "Una strana commedia" (Crotalo Ed. Musicali 2011)

Nach dem 2007er Debüt "Prodigiosa Macchina" veröffentlicht der italienische Keyboarder Mario Cottarelli nun sein zweites Album. Bereits Ende der Siebziger Jahre wollte der Student Cottarelli professionell Musik machen, Songs aufnehmen, eine LP veröffentlichen. Für Progressive Rock die falsche Zeit. Und so versank sein Interesse, bis es Mitte der 2000er Jahre wieder erwachte. Alte Ideen kamen auf die erste CD, vielleicht sind einige der Kompositionen des neuen Albums ebenfalls alten Datums, so klingen sie indes nicht.
Mario Cottarelli lehnt sich an klassischen Symphonic Rock an, hat ein Faible für mediterrane Klänge und klassische Musik und ist geübter Pianist. Die Struktur seiner 5 Songs, die ausgedehnt lang sind, zwischen 6:26 und 12:26, ist themenreich und vielfältig. Keyboards haben das Sagen. Die elektrische Gitarre scheint Cottarelli auch gespielt zu haben, falls nicht die Tasten für alle Klänge verantwortlich sind. Der Sound ist insgesamt sehr synthetisch und flach, so wie die Emotionen der Stücke, alles ist auf einen Level gezogen, kaum wird der sachliche, kühle Ton von tieferen Inhalten aufgebrochen. Die Kompositionen haben manch interessante Note, die indes kaum interessant gespielt wurde. Nicht allein, dass aller Rhythmus programmiert wurde, gewiss differenziert und nicht ganz flach, aber doch eher simpel und eingängig. Dafür scheint der Tastenkünstler kein Gehör zu haben. Das gibt der Songstruktur den Eindruck des großen Gleichmachens, so dass jeder besondere Eindruck von vornherein ausgelöscht wurde. Zudem sind manche Tastensounds eher mäßig und relativ öde, so dass ich den Sound eher nicht Progressive Rock, sondern Electronic Prog nennen würde und die Qualität als Homework, für privat, nicht fürs süchtige und vielfach kenntnisreiche Publikum einschätze. Da sind gewiss einige gute Ansätze, die Umsetzung allerdings ist schrecklich billig.

myspace.com/mcottarelli
VM



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