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Mantric Muse "Mantric Muse" (Transubstans Records, 28.11.2012)

Zu Anfang noch ist offen, in welche Richtung der Sound von Mantric Muse gehen wird. Mit Technorhythmus könnte der Sound als Psychedelic Space Electro durchgehen. Zum Glück ist das nicht der Fall. Die sphärisch elegischen Space-Phantasien haben kernig getrommeltes, schön heftig und komplex angelegtes Schlagzeugspiel, das den verträumt verspielten Songelegien eine kraftvoll vertrackte Basis gibt.
Leider ist die Besetzung der 1988 gegründeten Band im digitalen Presseblatt des Transubstans Labels nicht angegeben. Doch diese Dänen müssen beim Namen genannt werden: Magnus Hannibal (g, synth), Ola Eriksson (synth, keys, laptop), Søren Holm Hvilsby (dr) und Michael Kroglund (b). Denn ihr Sound ist grandios, hat Stil und Charakter, fließt episch in lange, kurzweilige Minuten, hat prachtvoll schöngeistig harmonischen Melodiereigen und viele kleine und große passable Ideen. Eher im Hintergrund, aber sehr wichtig und dem melancholischen Fluss strukturierte Basis gebend, arbeitet der Bass sich mit warmem, lyrischen Ton unter die Melodieinstrumente. Keyboards und Schlagzeug sind für Struktur und Energie zuständig, während der Gitarre vor allem Soli vorbehalten sind, die ordentlich gut gelungen sind.
Die Synthesizer wabern und flirren, während Keyboard und Gitarre am Bühnenrand für den Song stehen und große Harmonien entwerfen. Dahinter stapeln sich elektronische Sounds unterschiedlichster Art, geben den Spritzer Zitrone, den Hauch Salbei, die Spur Muskat.
Zwar werden als Bespiele, um die richtigen Fans auf die richtige Spur zu bringen, Bands wie Öresund Space Collective (passt perfekt), Ozric Tentacles (Mantric Muse sind weitaus besser) und Vespero angegeben. Ebenso passen Pink Floyd, alte Gong (Pre-Jazzrock-Phase) und Elektroniker der Berliner Schule (plus Gitarre und Schlagzeug aus der Progressive Rock Stilkiste).
Nicht alle Ideen sind besonders, hin und wieder erinnert ein Keyboardmotiv an Allerwelts-Space-Pop der 90er und 00er Jahre. Doch wie der Sound hier zusammengeschraubt wurde und in harmonisch üppiger Reichhaltigkeit in schön ausgedehnte Instrumentalsongs (mit leisen Stimmen im Off hier und da) wabert und fließt, ist sehr ansprechend, dass sogar die strenge Hausherrin entzückt war(!). Einzelne Songs sind kaum zu unterscheiden oder im Albumfluss zu erkennen, der mantrische Sound lässt in seiner Gleichmäßigkeit alles sehr ähnlich klingen, so dass das Album in seiner Ganzheit empfohlen sei.

Tracklist:
1. Nanoid 7:28
2. Sindbad Søfareren 7:52
3. Cinope 7:42
4. Sfunx 10:27
5. Azur 7:24
6. Gnoxience 4:34
7. Deep Sea Cheops 10:19

mantricmuse.dk
recordheaven.net
VM



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