Der Tag, an dem ich alles hatte - sehr entspannt, was Mark Lockheart (saxes, b-cl), Jasper Høiby (b) und Liam Noble (p) in 11 instrumentalen Tracks (56:04 Minuten) über ihre Kindheit denken, schreiben und spielen.
Alle drei Musiker haben jeweils Kompositionen mitgebracht, das Thema - oder die Atmosphäre, die Stimmung - war wohl vorgegeben. Das Trio spielt komplexe und anspruchsvolle Songs auf sehr lyrische, etwas nostalgische und romantisch verspielte Weise. Dabei nehmen sie sich nicht zurück, gehen weit in melodisch abstraktes, herzhaft kantiges Spiel, das indes stets angenehm zart bleibt und keine radikalen Attacken fährt.
Die Abwesenheit des Schlagzeuges und damit der offenbaren, puren Rhythmusbetonung gibt dem Triospiel eine intime Note, lässt die Songs eingängig erscheinen und verstärkt den lyrischen, sanften Charakter, der im Denken und Ansatz zu erkennen ist.
Inspiriert von verschiedenen äußeren Einflüssen, hier Bluegrass, Tango, britischer klassischer Musik, dort Duke Ellington, Earl Hines oder Wayne Shorter und schließlich der Natur, einem Lehrer, dem Blues gewidmet, sind die nachdenklich sanftmütigen Songs sehr anschaulich. Malija als Ensemble-Name unterstreicht die Intention.
Und die Idee ist wahrhaft gelungen. Zum einen sind die Kompositionen kraftvoll und kernig. Zum anderen ist die lyrische Ausarbeitung der Themen im freien Spiel sehr farbenfroh und melodisch reich. So kommt der Tag, an dem die Welt schön, gut und reich war, kraftvoll und klar zurück, ohne Patina oder kitschige Tapete.
Gutes Werk.
editionrecords.com/artists/malija
VM
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