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Magenta "The Singles Complete" (Tiger Moth Records/Just For Kicks, 07.08.2015)
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Diese 2CD ist der Bonus in der Diskographie der britischen Band um Rob Reed, Chris Fry und Christina Booth.
Magenta haben ihren eigenen Stil, der sich hauptsächlich zwar aus Stilmitteln der progressiven Rockmusik speist, vor radiofreundlichen Songs im Singleformat indes nicht haltmacht und, aus der Radioperspektive, äußerst anspruchsvolle und reichhaltige, gut komponierte und mitreißend lyrische Rocksongs präsentiert, die anschaulich machen, wie gut komplexe(re) Musik sein kann, die nicht unbedingt nur verrücktestes Prog-Gut sein will, sondern klingt, wie sie selbst es will. Und stets ist gut erkennbar zu hören, dass Magenta der progressiven Rockszene angehören - der schwere, wuchtige, symphonische Sound, der in der heutigen Radiolandschaft wie aus der Zeit gefallen erscheinen muss. Gleichzeitig vermittelt die Band mit ihren Singlesongs, dass ihr Eingängigkeit und Liedhaftigkeit gefallen, die keineswegs ausgefallen oder extravagant, sondern radiofreundlich und nah am Allerweltspopgeschehen liegen.
Der symphonische Reigen auf CD1 wird im Laufe der Songs immer akustischer, nachdenklicher, folkloristischer, lyrischer und sanfter. Gut, dass im schöngeistigen Gebirgsbach mit "Wonderous Stories" und "Lucky Man" zwei Coverklassiker an Bord sind, die aufhorchen lassen vom eingekuschelten Mädchengesang.
Die 12 Tracks auf CD1 sind wohl die ‚normalen' Singles. Auf CD2 sind den Songs in Klammern stets Angaben wie ‚2015 Mix', ‚Acoustic Mix', ‚Extended Mix', ‚String Mix' oder ‚Instrumental' angehängt, was sie nicht als Singlesongs, sondern als unterschiedlich gemixte Extratracks angibt.
Auf dem Cover steht "The Singles", darunter "Complete". OK, so ist das zu verstehen. CD1 beinhaltet "The Singles". CD2 "Complete" - was sonst noch produziert wurde und einer CD, die sich ausschließlich mit Singles befasst, angehängt wurde, damit diese interessanter wird. Was durchaus gelungen ist. CD2 erweist Magenta als weitaus interessanter als auf CD1, selbst die beiden Covertracks von CD1 sind wieder präsent, "Wonderous Stories" im ‚Acoustic Mix', "Lucky Man" im ‚Extended Mix' (über 8 Minuten).
‚Extended' zum Beispiel bedeutet nicht (nur) mehr Gesang (und Refrainstruktur), sondern weitaus mehr instrumentale Fläche mit tiefem lyrischen Gehalt und - am eindruckvollsten - Rob Reeds recht Mike Oldfield nahen, starken und eindrucksvollen Gitarrensoli (wovon der Mann insgesamt mehr präsentieren könnte).
Nach meinem persönlichen Empfinden ist Magenta insgesamt viel zu gesangsbetont, was auf dieser Produktion noch erheblich deutlicher wird. Christina Booth verfügt über eine gut ausgebildete, starke, hohe Stimme. Aber eben diese Stimme, dieser Gesang, die Fokussierung auf umfangreiche Gesangsarrangements in den instrumental mich durchaus ansprechenden Tracks der Band hält mich ab, mich mit Magenta stetig und ausführlich auseinanderzusetzen. Freunde der liedhaft melodischen Rockmusik mit Gesangsfaible plus Prog-Symphonien können sich hier ganz ins Kuschelnest begeben und die volle Breitseite lyrischen Schöngeistes genießen.
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VM
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