Luca Olivieri "la quarta dimensione" (Eigenproduktion 2008)

"la quarta dimensione" ist ein verträumtes Instrumentalalbum, sanft und nachdenklich, schöngeistig, manchmal etwas nah am Kitsch, wenn Akkordeon und Piano leicht beschwingt gemeinsame Harmonien pflegen. Aber es hat überall schöne Keyboardsounds: gesampeltes Mellotron, Wurlitzer Piano, dazu Glockenspiel, Cello und Klarinette, dezent programmierte oder Handperkussion: der italienische Multiinstrumentalist und Komponist Luca Olivieri ist mit seinen 12 kurzen Songs, seinem Album nah am lyrischen Symphonic Prog, weiß geschickt moderne Sounds zu verwenden, rhythmische Akzente zu setzen. TripHop Rhythmen unter ein schwelgerisch symphonisches Motiv gesetzt wirkt sehr ansprechend, die dämmernde Schwere der Harmonien im Kontrast zum kindlich endlos hüpfenden, verspielten Elektrorhythmus.
Diverse Gäste haben dem harmoniebeseelten Olivieri geholfen, die Songs klangvoll zu machen. So sind Soli von Oboe, Klarinette, Cello, Fisarmonika und elektrischer Gitarre die i-Tüpfelchen der Songs, die zwar jederzeit familienkompatibel sind, aber nicht zu weichgespült wirken. Der Schönklang wird als Fernsehpausenhintergrundmusik funktionieren, beweist in seinem überraschenden und partiell erfrischend witzigen Arrangementreichtum Finesse und Inspiration. Manches irgendwie bekannt wirkende folkige Motiv bekommt neues Leben und gewiss, hier und dort schwelgen die Harmonien über den Kochtopf hinaus. Aber was soll's, die Platte ist nett und läuft leicht und locker entspannt vor sich hin. Erholungsmusik.

lucaolivieri.eu
myspace.com/lucaolivieri
myspace.com/laquaradimensionespace
VM



Zurück