DJ Spooky That Subliminal Kid & Dave Lombardo present "Drums Of Death" (Thirsty Ear Recordings 2005)

Dave Lombardo ist nicht erst seit gestern ein "Hans Dampf an allen Kesseln" (Slayer, Grip Inc., Fantomas etc.), sondern er macht auch immer wieder aufgrund verschiedenster Kollaborationen von sich reden, von denen die bisher spektakulärste meines Erachtens die mit Lorenzo Arruga aus dem Jahr 1999 darstellt; dabei wurden Stücke von Antonio Vivaldi von Daves "marodierendem" Schlagzeug so gekonnt in Stücke gehauen, dass es eine wahre Freude ist und vermutlich sogar dem Komponisten ein Lächeln abgerungen hätte. (Ted Kirkpatrick von Tourniquet macht übrigens selbiges auch sehr gerne.) Das jüngste dieser Projekte hat aber nicht viel, wie der in die Irre führende Titel glauben macht, mit Heavy Metal zu tun, sondern es handelt sich um mit mächtigen Drums unterlegten, wenn auch heftigen Rap / Hip Hop mit Dave am Schlagzeug, Vernon Reid und Gerry Nestler an den Gitarren, Jack Dangers am Bass und DJ Spooky an den Turntables. Diese Musiker lassen mit den von ihnen erzeugten Klängen solche Acts wie Body Count wie einen Kindergeburtstag erscheinen. Natürlich gibt es einige Solospots für Herrn Lombardo, der nach meinem Dafürhalten zu den besten Trommlern im Heavy-Zirkus zählt und weit mehr kann als schnell und heftig draufzuhauen. Zwar sind die meisten Kompositionen instrumentaler Art, doch bei drei Titeln gesellt sich Chuck D. dazu und rappt, was das Zeug hält. Besonders gelungen sind Ausflüge in den Jazz-, Reggae-, Avantgarde- oder Soundscape-Bereich, die Abwechslung in das Geschehen bringen und zeigen, dass man auch im Rap / Hip Hop interessant instrumentierte Stücke schreiben kann. Beide Mittelfinger - gepaart mit finsterem Vorstadt-Grinsen - in die Höh!

davelombardo.com
Frank Bender



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