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Alexis Korner's Blues Incorporated "R&B from the Marquee" "At the Cavern" "Alexis Korner's Blues Incorporated" (Castle/Sanctuary Records 2006)
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Castle Music veröffentlicht die "The Alexis Korner Collection" und legt diese drei Alben (in der Alexis Korner Diskographie sind das die Alben Nummer 1, 3 und 4 in der oben angegebenen Reihenfolge) digital remastert jeweils um etliche Bonustracks bereichert mit den typischen von Castle verwendeten, zu Postern aufklappbaren Booklets vor. In den beidseitig bedruckten Bookletpostern ist die Story Alexis Korners und seiner Bands nachzulesen und sind diverse Bilder und Plakate abgedruckt.
Alexis Korner war 1928 in Paris geboren und stammt griechisch/türkischen und österreichischen Vorfahren ab. 1933 ging seine Familie nach England, hier begann er bereits 1948 in Chris Barbers Jazz Band zu spielen. Blues und Skiffle kamen hinzu und 1961 gründete er seine erste Blues Incorporated mit Cryil Davis. Seitdem spielte Korner sich durch alle Kellerkneipen und verrauchten Saloons Londons. Wo Blues veranstaltet wurde, waren Alexis Korner und Band nicht fern.
Ab Mitte der Sechziger Jahre wurden seine Platten rockiger, vorher war sein Blues jazzgetränkt. Mit dem losen Einstieg diverser jugendlicher Rockmusiker wie Mick Jagger, Keith Richard, Charlie Watts und Brian Jones (die auch gerade eine Band am Start hatten…), Long John Baldry, Paul Jones, Graham Bond, Dick Heckstall-Smith, Eric Burdon, Ginger Baker, Robert Plant und ungezählter Weiterer, deren Namen in der Geschichte der Rockmusik nicht so dick geschrieben werden, stand er auf den Brettern, die den Blues bedeuteten und spielte Nächte und Tage durch.
Ab 1962 veröffentlichte Alexis Korner's Blues Incorporated LPs, die erste Single war bereits 1960 auf dem Markt gewesen.
Der lebhafte Jazzblues dieser drei Platten dreht sich um Piano, Saxophon und vor allem Korners Gitarrenspiel. Die teilweise instrumentalen, aber ebenso vielen Songs mit Gesang klingen heute etwas altertümlich, aber auf die hinreißende, coole Art. Der remasterte Klang der Aufnahmen ist dynamisch und breit, da wurde beste Arbeit gemacht. Auf "At the Cavern" sind zwischen den Bonustracks Interview-Schnipsel zu hören, in denen Alexis Korner auf seine Musik eingeht. Teilweise ist der Klang der Bonustracks weniger klar als die originalen LP-Tracks, aber in jedem Fall besser als Bootleg-Sound.
Die zeitlosen Stücke haben großen Reiz, funktionieren als Tanzmusik und unwiderstehliche Rocker. Zu damaliger Zeit gab es etliche Gruppen, die sich Jazz und Blues auf die Fahnen geschrieben hatten. Viele waren gut, einige waren besonders. Alexis Korner's Blues Incorporated hatten Korners raue Stimme, sein begnadetes Gitarrenspiel und die Magie seiner charismatischen Person, dazu die durcharrangierten, flüssigen, dynamischen Arrangements. Die drei separat veröffentlichten CDs sind eindrucksvolle Produktionen. Geradezu geschichtsträchtig.
VM
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