Korai Öröm "Volume Zero" (The Lollipoppe Shope, VÖ: 12.05.2007)
Wie macht man eine Best of, wenn man seinen Songs gar keine Namen gibt? Ja, verflixt, woher weiß die Band auf der Bühne, welches Ding von Song als nächstes gespielt wird, wenn man sich nicht mal: "Jetzt kommt ‚Stairway to heaven' dran" an den Kopf schmeißen kann? Korai Öröm stammen aus einer eigenen Welt, aus der sie Musik schöpfen und die sie eigenwillig gestalten, so heißt etwa Song Nummer 1 auf dieser CD "2005/1". Erstaunlicher Weise handelt es sich dabei jedoch um "echte" Musik und nicht um irgendwelche Dateien, die einmal geöffnet seltsames Zeug abrieseln. Korai Öröm sind nicht nur eine Band, die handwerklich mit richtigen Instrumenten arbeitet, sie sind eine richtig große Band, personell wechselt es stets, so sind diverse Musiker mal in und mal nicht in der Band, oder gründen Korai Öröm Projekte, die hier und dort auftreten oder Songs einspielen. Die 7 Stücke und das Video auf "Volume Zero" wurden von 13 Musikern eingespielt, wobei anzunehmen ist, das ein jeder der Involvierten nicht stets und in jedem Stück aktiv wurde.
Korai Öröm sind keine Unbekannten, ihre Stilmixtur aus Neo Psychedelic, Dancefloor Rock, Ethno Elementen und jazzigen Harmonien ist ein trippiger Vorstoß in eine Soundwelt, die tanzbar, episch, cool, absolut modern, sphärisch und funky ist. Eines der wichtigsten Hauptmerkmale der Musik der Band ist das intensive Rhythmusgeschehen. Echtes Schlagzeug - kraftvoll und dynamisch gespielt - groovt in langen Songs stoisch dahin, partiell von programmierten Dancefloor-Rhythmen und latinbasierter Perkussion unterstützt.
Alles spricht deutlich: dies ist Hippie-Musik, romantisch verklärte Sounds, die passend mal an Indianer oder andere ethnische Gruppen denken lassen, von eingängigen Rhythmen in den Kopf geschossen werden und dazu wilde Gitarrensoli oder trippige Synthesizersounds präsentieren. Dazu ein Joint und der Urlaub ist komplett.
Korai Öröm wirken über Psychedelic Rock hinaus in die diversen Popmusiken hinein, ihre Eingängigkeit und Lieblichkeit auf der Basis der knackigen Rhythmen dürften satten Erfolg sicher haben. Komplex-Musik-Liebhaber kommen hier jedoch nicht auf ihre Kosten. Gar nicht.

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