The Kings of Frog Island "The Kings of Frog Island" (Elektrohasch, 07/2005)

Im ersten Moment fließt der leise Sound des bedrohlich hämmernden Basses und der verspielte, bluesige Klang der Gitarre aus den Boxen. Wie auf der Rennbahn, wenn die Fahrer, völlig auf die kommende Fahrt fixiert, schon mal röhrend Gas geben - und dann prescht die Band ab. Die Gitarre wird aufgepeitscht, ein radikal fetzender Bass und ein psychedelisch aufgekratztes Schlagzeug grooven sich durch dieses kurze, aber wunderbare Heavy Psychedelic Monster, dessen dunkle Töne dreckig und böse klingen, und das keine Luft lässt, bis es nach knapp 3 Minuten mit großem Knall endet. Was für ein Auftakt - willkommen bei The Kings of Frog Island!
Und gleich geht es weiter. Tiefer gestimmte Gitarren, dunkle, abgründige Töne in fetten Riffs, die federnd scharfe Rhythmusmauer, der Rockröhrengesang - das ist moderner Blues im Kleid angedoomten Psychedelicrocks. Wild, laut, ungezügelt, romantisch und einfach total cool!
Mark Buteaux (g) und Dodge Watson (dr) haben das Projekt im Jahr 2003 gegründet, zu dem bald darauf Mat Bethancourt (g, b, voc, Josiah) stieß. Das Trio verbindet die Liebe zu kultigen Soundtracks und Mammutriffs. Die Musik spricht Bände, da haben sich drei Typen gefunden, die sich perfekt ergänzen und zusammen herzerfrischende Musik machen. The Kings of Frog Island können nicht nur laut und elektrisch, sie klingen auch akustisch ungemein spannend.
"Leone", das dritte Stück auf der CD, ist eine akustische Gitarrenballade. Ein paar Percussions im Off, verträumt fließendes Saitenmurmeln im Vordergrund, die entschwebte Lyrik lädt zum Versinken ein. Das instrumentale Stück könnte glatt als Soundtrack durchgehen.
Ein wenig Country und Blues klingen leicht durch die Ritzen der Songs, gerade in "Leone" warte ich geradezu darauf, dass eine Horde Cowboys um die nächste Ecke prescht.
Auch das folgende "The River" ist ein akustisches Stück, dessen Gesang wie ein Therapeutikum in den Teil des Gehirnes läuft, in dem die Empfindung für Musik am stärksten ausgeprägt ist. Leise setzt "Slate Blue Sky" mit stetem, differenziertem Rhythmus an, die Band hält sich etwas zurück und ein Hauch von modernem Alternative Rock steht im Raum. Und dann kracht es wieder. The Kings of Frog Island spielen facettenreiche Songs, emotional tief ausgelotet, mit wilden Härteausbrüchen und zarten Melancholieströmen, immer etwas rau und ungezügelt, dunkel und unwägbar. Leider ist die CD etwas kurz. Die 10 Songs bringen es auf ganz knappe 40 Minuten, dafür gibt es kein Gran Langeweile. Tipp für alle Heavyrock Freaks und Psychedelic Fanatiker. Pflicht für Rockbesessene.

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VM



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