KDR-SOCIETY "Last Flights From Rwanda" (Boomslang) VÖ: 23.03.07

Was kommt dabei heraus, wenn sich österreichische Jazzer mit afrikanischen Trommlern und amerikanischen Blues-Soul-Musikern zusammenhocken? Klar, ein Multi-Kulti-Cocktail, der in diesem Fall auf den klangvollen Namen The Kilimandscharo Dub & Riddim Society hört. Das kann sich aber kein Mensch wirklich merken und so wird daraus die KDR-Society. So lang wie der eigentliche Name, so vielfältig ist das musikalische Potpourri: (Free-)Jazz vermengt sich mit Funk, Drum'NBass, Dub und noch so manch anderer mehr oder minder exotischer Zutat. Im KDR-Society-Soundmixer wird das Ganze durchgeschüttelt und "groovt" sich anschließend in Gehörgang und Beine.

Hinter der Platte respektive der "Kilimandscharo-Gesellschaft" steckt die Idee, echte multikulturelle Musik zu machen (Initiator: der österreichische, nicht unbekannte Drummer Alfred Vogel). Und da die sechs Protagonisten allesamt Meister ihres Fachs sind, konnte das Ergebnis kaum misslingen. Aber Vorsicht! "Last Flights From Rwanda" ist aufgrund der teilweise doch ziemlich vertrackten Strukturen kein locker-leichtes Pop-Album, dafür ist das Jazz-Fundament zu dominierend. Dazu passt auch die Länge der einzelnen Stücke, die sich fast alle bei sechs, acht oder gar zwölf Minuten bewegen. Aber es ist auf der anderen Seite auch kein "intellektuelles Jazzalbum" und daher durchaus zum Autofahren oder auch Staubsaugen geeignet.

Stefan



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