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Michael Katon "Live & on the Prowl!" (Provogue/Mascot Music, VÖ: 06.04.07)
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Der Boogie Man from Hell hat nicht nur eine Mordsmäcke, er hat auch kräftige Arme. Guitarkrieger Michael Katon aus Michigan hat in der Vergangenheit nicht nur wilde Bluesrockalben veröffentlicht, und darauf alles gegeben. Er hat auch auf Tour keine Rücksicht genommen und so klingt sein Livealbum auch selbstbewusst und kraftstrotzend: on the prowl!
An seiner Seite Bassmann Sid Cox, im Rücken Johnny Bee Badanjek an der Trommelbude, Katon an den Sechssaitern. Fertig!
Katons Boogie ist hart und rau, keift aus den Lautsprechern und kratzt an den Trommelfellen. Das Trio spielt nicht simpel-billig und nicht komplex. Der Mittelweg ist hier zu hören. Das Nötigste an Komplexität unterstreicht die rüde Härte. Die Soli sind harsch und bluesbetont. Alles schon mal da gewesen, aber nicht so und nicht von ihm. Der Mann beweist ein Stehvermögen, das nur vom stoischen Bassmann und dem Schläger an den Becken und Trommeln getoppt wird. Die beiden nehmen es mit Gewalt. Sie racken und rocken die Songs mit einer Energie runter, die von guten Eltern ist.
Alle Songs stammen von Herrn Katon. Inspiration gaben ihm die alten schwarzen Bluesrecken, gewiss Muddy Waters und Howlin' Wolf, ebenso Johnny Winter, Rory Gallagher und Alvin Lee. Der Mann hat sich dennoch seinen eigenen Stil erhalten und geprägt. Sein Gitarrenton hat eine gewisse Ähnlichkeit zu einem der beiden Status Quo Gitarristen Anfang der 70er, welchem weiß ich nicht.
Wer die 2006 MK European Tour gesehen hat, kann von dem Donnern berichten, dass in der Magengegend pumpte. Und wird die Energie auf dem Silberling wieder finden. Wenn auch nicht den Qualm, das Bier, den Schweiß und die Enge. Also, Kumpels einladen, Bierkasten holen, Garage leer räumen, Boxen aufdrehen - und schon ist alles wieder live.
VM
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