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Kalle Vilpuu "Silver Lining" (Guitar Laboratory OÜ 2013)
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Multiinstrumentalist und Rockkomponist Kalle Vilpuu lebt in seinem Heimatland Estland. Wie seine Historie aussieht, kann ich nicht sagen. Ob er in welchen Bands aktiv war, welche CDs und weitere Veröffentlichungen es von ihm bereits gibt. Erst mit "Silver Lining" kam der Gitarrist in mein Blickfeld.
Gemeinsam mit Andrus Lillepea (dr) und Henno Kelp (b) sowie weiteren Gästen an Stimme und klassischen sowie Folkinstrumenten spielte Kalle Vilpuu 11 Songs für das 47:28 Minuten lange Album ein. Überwiegend instrumental geprägt, ist die technische Handschrift des Komponisten, Keyboarders und Sängers schnell herauszuhören. Zwar setzt Vilpuu nicht unbedingt auf technische Mätzchen wie etwa Satriani und Vai, ist aber nicht weit entfernt davon verankert. Seine Arrangements haben progressive Komplexität, scheuen sich indes nicht vor eingängiger, popbetonter Eingängigkeit, ohne dies über zu betonen. Kraftvoll sind die Songs eingespielt, bestehen in Lässigkeit und Coolness sowie mit vielfachen elektronischen und rockharten Ideen, die zwischen ambienter Sphärik und metallischer Härte pendeln.
Balladeske Themen werden nicht verkitscht, harte Rocker durch verschiedenartige elektronische Sounds gebunden. Die lautmalerische weibliche Stimme ist vielleicht etwas zu süß, so wie elektronischen Grooves, die auf das akustische Drumset gelegt werden, satten Rock mildern. Vilpuu tendiert nicht zur Avantgarde, sondern zur Hörfreude. Vermutlich werden Freunde des aktuellen Prog Metal, der mit elektronischen, alternativen und ambienten Mitteln spielt, ihre größte Freude am "Silver Lining" Projekt haben. Das Trio samt Gästen rockt lässig und kraftvoll, weiß alle Facetten locker und dramatisch zu zelebrieren und spielt nicht ganz nebenbei mit popversierten Arrangements, die Zucker auf dem Kuchen sind.
Schön verspieltes, etwas übersüßes, instrumental rockendes, progmätzchenreiches Album aus dem jungen Estland.
kallevilpuu.com
VM
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