Join In "Kentalope Island" (Garden Of Delights 2003)

Join In stammten aus Marl im Ruhrgebiet. In den späten Sechzigern spielte die Band Bluesrock. Mit ständigen Besetzungswechseln um den festen Punkt Edward Friedrich (dr) veränderte sich die stilistische Orientierung. Erst ging Join In in den Hardrock, dann zum Jazzrock über. 1974 spielten sie "Kentalope Island" ein, die LP sollte die einzige Veröffentlichung der sich stets personell wandelnden Band bleiben. Für das CD-Reissue wurden nicht nur das Mutterband aufgetrieben, sondern auch weitere Bänder mit über 8 Stunden Spielzeit, wovon 8 Songs als Bonus auf die CD gekommen sind. Die LP selbst war sehr kurz, nur 6 Songs, keiner davon besonders lang, füllten die halbe Stunde Spielzeit. Die Stücke sind nicht sehr interessant komponiert, Längen tun sich auf, mancher Song treibt schlapp dahin. Die instrumentale Umsetzung ist jedoch gut gelungen. Etliche Einfälle bereichern die Songs. Es gibt wenig Text, so dass längere Instrumentalpassagen die Themen vorgeben. Technisch war die Band sehr wohl in der Lage, diese solistischen und bandumfassenden Passagen lebendig zu spielen, aber das Gerüst der meisten Songs ist eher mittelmäßig. Einerseits sind die instrumentalen Sachen toll und mitreißend gespielt, andererseits aber fehlen außergewöhnliche Ideen. Das setzt sich in den Bonussongs fort. Die Grundideen sind mittelmäßig, die Umsetzung viel besser. Wenn die Band bessere Komponisten gehabt hätte, wäre mehr daraus geworden. So macht sich ein zwiespältiges Gefühl breit. Die CD ist eher was für Krautrock-Spezialisten und geschichtlich interessierte Rocker. Reinhören trotzdem empfohlen.

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VM



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