John 5 "The Devil Knows My Name" (Mascot Records 2007)

Der Mann hat Humor. Die CD-Hülle, ein Digipack, ist übersäht mit Symbolen und Zeichen, die man mit dem Herrscher der Finsternis in Verbindung bringt. John 5 selbst, mit seinem weißblonden Haar als kindliche, leichenblasse Ausgabe von Johnny Winter und dem von Tattoos über und über vollen Körper passt perfekt in sein Booklet. Wer deuten will, mag beginnen!
Bereits 2 grandiose und geniale Alben hat der Gitarrenzauberer in den letzten Jahren veröffentlicht, zwischen Metal, Country, Jazz und Pop wechselte der Avantgardist spielerisch die Sphären und lieferte knackfrische und mordsmäßig unterhaltende Alben ab. Jetzt hat ihn die Longtrackidee überfahren. Waren die Songs sonst immer so zwischen einer und 5 Minuten lang und zumeist eher sehr kurz, so tummeln sich auf Instrumentalwerk Nummer 3, "The Devil Knows My Name", einige 8-Minüter. Trotzdem tappt der geschickte und geübte Ideensprüher in keine der typischen Progfallen und macht, was nur er kann: knackharte Avantmetalpopsongs in erheblicher Schräglage mit allerlei kantigen Experimentalwitzen zu intonieren, dass der Unterhaltung erneut perfekt Genüge getan wird.
Den Jungen könnte man als Lehrer in der Musikschule aufbauen, damit der Nachwuchs die richtige Denke bekommt. Es komplext und flutscht eingängig dahin, hat stets gut Einfall und tausendfach Witz, und ist dennoch nichts nur für Experten unter den Musikverstehern. Ganz im Gegenteil, wenn man der Masse Hörer was Gutes antun möchte und sie mit der "richtigen" Musik zu beschicken gedenkt, dann ist Herr 5 just der Richtige.
Möglicherweise dank dem Beherrscher der Abgründe, wohl eher aber, weil John 5 Vollkornbrötchen mit Honig isst, was auf der Erde unter der guten Sonne wächst, hat sich hier in dem abschreckend aussehenden Witzbold eine grandiose Ideenmenge angesammelt, die Kulturen zieht und somit keine Angst vor dem vorzeitigen Ende ihrer Selbst haben muss. John 5 lebe hoch, lange und gesund! Er liefere beständig neue Musik ab und darf sich, wie auf "The Devil Knows My Name", seinem infernalischen Dritten, auch mal von alten Herren wie Joe Satriani, Jim Root und Eric Johnson unterstützen lassen. Wir alle wissen doch, dass die bloß in Erinnerung gebracht werden wollen. Er hat die Gnade und gewährt ihnen ein warmes Stübchen.
Danke, 5. John.

john-5.com
myspace.com/john5official
mascotrecords.com
VM



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