John 5 "Songs for Sanity" (Mascot Records, VÖ: 12.09.2005)

John 5 hat sich durch alle Stile der Rockmusik gearbeitet. Seine erste Show bestritt er mit einer Van Halen Coverband. Als Sessionmusiker hat er alle unmöglichen Werbungen, TV Shows und Filmsoundtracks (Speed 2) mit Musik versehen. Rudy Sarzo, der Bassist von Whitesnake, sah John 5 live mit Alligator Soup, lud ihn daraufhin zum Essen ein und fragte ihn, ob sie nicht zusammen arbeiten könnten. Später stöpselte John 5 seine Gitarre für Lita Ford, John Wetton, Robin Zander, KD Lang und viele andere ein. 1996 schließlich stieß John 5 zu Marilyn Manson, wo er erstmal nicht engagiert wurde, doch so langsam kam er in Schwung und spielte mit Rob Halford, David Lee Roth, ging dann doch auf Tour mit Marilyn Manson, war an einem Jimi Hendrix Tribute Album beteiligt (neben Garbage u.a.). 2003 wurde nach seiner Vorstellung seine erste Custom Designed Guitar von Ibanez, deren Gitarren John 5 seit langen Jahren spielte, die John Lowery Signature Fender Telecaster gebaut, die vom Guitarist Magazine "the sexiest new signature guitar on the market" genannt wurde, wovon James Hetfield (Metallica) sofort eine haben wollte. 2004 endlich war John 5 festes Mitglied in Marilyn Mansons Band. Im gleichen Jahr veröffentlichte er sein Solodebüt "Vertigo".
Und ein Jahr später nun gibt es mit "Songs for Sanity" das Follow Up. Grob gesagt ist die instrumentale Musik auf der CD (12 Songs, 43 Minuten) reines Gitarrengeflitze. Stilistisch weitschweifig zwischen Bluegrass, Heavyrock, extrem komplexem Metal, wahnsinnig schnellem Fun-Rock und Country sind die Songs verdammt nuanciert und angefüllt mit extrem vitalen Gitarrenexkursionen. Im Unterschied zu anderen Gitarrengöttern, wie Steve Vai und Albert Lee zum Beispiel (die beide jeweils ein Gastsolo für "Songs for Sanity" gespielt haben), sind John 5's Songs kurz und knapp. Alles passiert hier schnell, die Soli, die Breaks, jede noch so langatmige Note ist ausgeschnitten und weggeschmissen worden, John 5 liebt die Dauerwürze. Und das scharfe Gebräu bringt dann auch großen Spaß (allein die ersten 10 Sekunden des Openers machen süchtig!). Nicht allein, dass die Songs schwer hart sind und sauber und frisch durch die Gehörgänge spazieren, stets vermittelt sich gute Laune und eine Ahnung bösen Humors.
Wie schon "Vertigo" ist "Songs for Sanity" große Überraschung, die absolut zu empfehlen ist. Ich befürchte, dass die Progmetalfans, wenn sie John 5 gehört haben, so manche Progmetalcombo vergessen können. John 5 hat stilistisch mit Progmetal nix zu tun, aber seine Musik ist komplexer, technischer - und macht viel mehr Spaß!

john5.com
MarilynManson.com
VM



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