Das klassische Rocktrio bewegt sich zwischen den Polen Jazzrock/Fusion, improvisativem Rock und fernöstlichen Folklore-Ansätzen. Gitarrist Robben Ford (u.a. Joni Mitchell, Tom Scott, Randy Crawford, Little Feat, L.A. Express, Yellowjackets, David Sanborn), Bassist Jimmy Haslip (u.a. Yellowjackets, Tommy Bolin, Steely Dan) und Drummer Extraordinaire Vinnie Colaiuta (u.a. Sting, Frank Zappa, Steely Dan) begehen unverkrampft und sensibel einen ausbalancierten Act der Grenzüberschreitung, der ordentlich rockt, kraftvoll ausschreitet und ausgezeichneten Jazztypica ein melodisches Forum ist. Die stilistische Vielfalt ist sehr groß, hin und wieder erobern elektronisch-melancholische Töne die schwerblütige Stimmung. Eine poppige Idee (Stan Key) groovt über funky Figuren. Improvisativer Bluesrock wie einst bei Cream entwirft fabelhafte Soli (Crazy House, Go Figure). Epische, leise Jazzfiguren fließen spannend in einen melodischen Rockkontext, Robben Ford singt dazu, quasi bricht das Stück in den liedhaften Pop aus, um wieder zum improvisativen, solistisch geprägten Rock über fragmentalisierten Schlagwerkfiguren zu werden (Going Nowhere). In "Man in the ring" gesellt sich Brian Auger zum Trio und es scheint, als hätte er den Song selbst komponiert. Die Hammond Organ, typisch für Brian Auger, reizt das bluesige Gefilde aus, immer vom Jazz begleitet, von Dur in Moll setzend, von Thema zu Thema. "In my dream" singt Jimmy Haslip zum spacig-epischen Groove, ein leises, verspieltes Stück. "Train Song" anschließend gibt der akustischen Gitarre Raum in einer grandiosen rhythmischen Idee. Das abschließende "Aurora" scheint heftig zu werden, bricht aber im Entree schon ab und wird zu einer frischen Popidylle, die vom Schlagzeug schwer groovend untermauert wird. Colaiuta, Ford und Haslip sind längst keine jungen Hasen mehr. Sie haben sich gefunden, ihren ureigenen Kosmos zwischen Jazz, Rock und Pop auszuloten, was ihnen beeindruckend gelungen ist. Sie setzen keine Clichés um, sondern spielen spannende Songs voll Energie.
VM
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