J. D. Overdrive „Fortune Favors The Brave“ (Metal Mind Productions 2013)

Wojciech Kaluza (Stimme), Michal Stemplowski (Gitarre), Kuba (Bass) und Luksus (Schlagwerk), die zusammen unter dem Banner J. D. Overdrive firmieren, werden als Southern Metal bzw. Stoner Metal gehandelt; für mich noch nicht gänzlich verlabelten Zeitgenossen ist die auf „Fortune Favors The Brave“ zu hörende Musik schlicht und ergreifend gut gemachter Heavy Metal Rock mit neuem Etikett, Duftnote „staubiger Hügel“, vermischt mit dem Schweiß eines Bart-Gibbons. Ich schmecke aus diesem Gebräu vor allem Black Sabbath, aber auch einen Hauch Pantera und Kyuss heraus. Stellenweise blitzt ein Schimmer von Jimi Hendrix auf und gelegentlich schauen gar die drei als scharfe Dressing-Männer verkleideten bärtigen Proleten von der Whiskey-Tankstelle auf einen Sprung in der Schüssel vorbei. Die Strukturen sind in rhythmischer, harmonikaler und melodischer Hinsicht eher schlicht gehalten, was deren Effektivität immens vergrößert – jedes Stück ein schlagender Beweis für die Glorifizierung der Simplifizierung, resultierend aus einer Entmystifizierung der Avantgardisierung. Wenn sich Johnnie Walker nicht mehr aufrecht halten kann, weil der Tag kommt und er folglich mit bleiernem Kopf zu Bett geht, naht die Stunde von Jack Daniels, der es immer wieder schafft, in aller Munde zu sein, nicht zuletzt durch gezielte Übersteuerung des Alkohols. Alko-Pop mag für Tee-Nager geeignet sein, hier gibt es richtig was zu beißen!

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Frank Bender



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