Jack O' The Clock - Night Loops (Eigenproduktion 2014)


Jack O' The Clock sind Damon Waitkus (voice, guitar, hammer dulcimer, etc.), Emily Packard (violins, psaltery, melodica, etc.), Kate McLoughlin (bassoon, voice, flute), Jason Hoopes (bass, voice, piano) und Jordan Glenn (drums, percussion, accordion). Bislang veröffentlichte die Band - vor ihrem aktuellen Album "Night Loops" - 2008 "Rare Weather", 2001 "How Are We Doing And Who Will Tell Us?" und 2013 "All My Friends".
Die unabhängig veröffentlichende und von Musikern wie Fred Frith, AvantProg-Reviewern Peter Thelen (Expose) und weiteren namhaften Musikirren geliebte und hoch anerkannte, geachtete Band hat einen sehr eigenen Stil, eine ganz besondere Handschrift. Im Progressive Rock wird dies vielleicht als Singer/Songwriter-Prog oder PopProg verstanden, wenn solche Kategorien denn etwas nützen.
Etwaige Vergleiche sind vielleicht: Art Zoyd, Ensemble Nimbus, Isildurs Bane, Hardscore, Debile Menthol - weit weniger europäisch als diese, näher dran sind No Secrets In The Family und However. Jack O'The Clock tummeln sich im Erbe von Henry Cow, Miriodor, Motor Totemist Guild, ohne direkt in der stilistischen Nähe dieser Bands zu arbeiten.
Jack O'The Clock schreiben Songs. Keine abgefahrenen Monsterepen oder schrägsten Krach. Damon Waitkus, Kopf und überwiegender Komponist der Band, spielt weitgehend akustische Gitarre, in den Songs haben Lyrics ihren starken, einnehmenden Platz, um die herum die zahllos vielen instrumentalen Dinge passieren, die Jack O'The Clock von allen anderen Bands unterscheidet.
Zwar sind die Songs liedhaft strukturiert, gibt es Refrains, eingängige Melodien und zartlyrische Arrangements, die jedem Hörer, der das Radio im Hintergrund dudeln lässt, zuerst nicht weiter auffallen und nicht angreifen. Doch wer sich mit extravaganter, progressiver und avantgardistischer Musik auskennt und mit geschultem Ohr und offenen Sinnen diesen Songs lauscht, hört neben den eingängigen, liedhaften, 'normalen' und 'amerikanischen' Anteilen ziemlich viel verrücktes und instrumental erfüllendes Zeug, das enorm Spaß macht und die Band zu etwas ganz Besonderem macht. Es muss nicht, so hier die Message, extrem brutal oder laut, harsch und wild musiziert werden, ein ähnlicher Effekt kann erzielt werden, wenn qua folkloristische, poppige, akustische Songs mit progkantigen, avantschrägen und extravaganten instrumentalen Themen, Motiven und Arrangements ausgefüllt sind, die eher mild, lyrisch und angenehm klingen.
Als allgemeine Einflüsse werden Progressive Rock, Folk, Free Jazz und experimentelle Musik genannt, im speziellen Fred Frith, Sufjan Stevens, Frank Zappa, Gentle Giant, Van Dyke Parks, Laurie Anderson, Philip Glass, K. Stockhausen, Peter Gabriel und Joanna Newsom (neben vielen weiteren).
Dieses, ihr viertes Album ist ebenso zu empfehlen, wie die drei Vorgängeralben, die ich allesamt nicht missen will. Charly Heidenreich hat die Alben (hoffentlich noch) in seiner Liste, gleichfalls können die CDs über die Webseite der Band erstanden werden.
Tipp!!

jackotheclock.com
jackotheclock.bandcamp.com
VM



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