INVIVO „Arise“ (Unsung Records 2013)

Das Triumvirat der Lebendigen wird von Marco Celotti (Gitarre, Gesang, Programming), Michele Orselli (Bass, Chorgesang) und Elvis Fior (Schlagwerk) gebildet. Gebildet ist denn auch ein gutes Stichwort für die Texte dieser Herren, letztere haben sich ihre eigene Sicht der Dinge gebildet und erstere machen bei genauerer Betrachtung nachdenklich, da sie auf mehreren Ebenen interpretierbar sind. In musikalischer Hinsicht taucht man während des Hörens in einen Kosmos ein, der von der Muse geküsst wurde und aus Galaxien in perfekten Kreisen sowie Geräten, die wie Neun-Inch-Nägel gestaltet sind oder Nebeln, die sich in Form von Stachelbeerbäumen auftürmen, besteht. Rasch kommt einem in den Sinn, dass hier die nächste Gene-sis-te-ration von Prog-stern heranwächst, neue Geddys, Neals und Alexs, die sich nicht scheuen, starke Hooklines in luftige Arrangements unter Zuhilfenahme von teilweise etwas schräg wirkenden Rhythmen zu kleiden - Gavin Harrison ist als wegweisender Schlagzeuger für Beat Displacements überaus prägend für viele junge Trommeltalente und dies völlig zu Recht. Fabio Trentini zauberte für INVIVO in der Tat einen äußerst lebhaft-transparenten Sound, der einen Höhenflug dieser Klänge auch in kommerzieller Hinsicht möglich macht. Die Songs sind denn auch mehrheitlich radiokompatibel, wenn es gelinkt, mit Hilfe von überzeugenden Argumenten - nur zum Schein, versteht sich - einen Zugang ins Allereilgste durch die hermetisch verriegelten Tore der Medien-Lobby zu finden. Glücklicherweise ist heute kein ernsthaft musikinteressierter Zeitgenosse auf die Mainstream-Medien mehr angwiesen - der für mich positivste Aspekt unserer immer schöner werdenden neuen (Medien-)Welt. Ich jedenfalls bin von der Qualität von „Arise“ überzeugt. U2?

facebook.com/invivoproject
Frank Bender




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