Mike Keneally

Es gibt Musiker, vor denen ich einen Mordsrespekt habe, da sie nicht nur Meister ihres Faches sind und mehr Ideen haben als ich. Nein, über dies sind sie auch durch mehrere Projekte (Bands) sehr beschäftigt und trotzdem sehr freundlich und Gentlemanlike, wenn man sie anspricht. Neben Warren Haynes (Gov´t Mule/Allman Brothers Band) fallen auch Mike Keneally und Ike Willis in diese Kategorie und die beiden galt es zu interviewen. Schwierig war es nur bei Mike Keneally, da Mike mit MK abgekürzt wird, Michael Krampe aber auch. "Wie nenn ich mich? Wie nenn ich mich?" dachte ich mir, und schon war die Lösung parat. Ich streifte mir einen ukrainischen Mädchenhändlerring über den Finger und nahm die Identität der "nusty little jewish princess" Pado Pinkel (PP) an. Bärbel Schäfer würde mir sicher verzeihen. Mit einem lustigen "Hava Nagile Hava" machte ich mich auf die Suche nach Mike und Ike und hier nun die Interviews (Ike siehe hier): Mike erwischte ich kurz nach dem Gig mit Sheik Yerbouti, der nebenbei gesagt einfach genial war. Weder vermisste man Kai Rothfuchs noch Keneally, wenn er mal nicht auf der Bühne stand. Stil- und selbstsicher spielte die Band mit Songs und Versatzstücken anderer Interpreten (Faith No More, Eagles, Led Zep u.a.) und den Applaus hatten sie sich mehr als nur verdient. Aber nun zu Mike.

PP: "Hallo Mike, genießt du diesen Event und wie denkst du darüber?"
MK: "Ja, natürlich genieße ich die Zappanale. Es ist toll, hier zu sein und großartig, hier zu spielen. Diese Hingabe und der große Funfaktor haben nichts Negatives. All diese Bands, toll! Und sie spielen großartig. Einfach genial."
PP: "Welches Equipment spielst du hier bei dem Gig?"
MK: "Meine Fender Erik Clapton Strat über ein billiges Boss Hypermatelpedal in einen Fender Twin, wirklich nichts außergewöhnliches. Bei diesem Festival weißt du nie, was du an Equipment bereitgestellt bekommst, aber das ist ok, das ist cool. So bleibt´s spannend."
PP: "Du bist selbst ein außergewöhnlicher Musiker und Komponist. Wie denkst du über deinen "Boss" Steve Vai? Sind seine Kompositionen für dich nicht ein bisschen "gähn" langweilig?"
MK: "Nein, es ist toll, mit ihm zu spielen und abzuhängen. Ich genieße es sehr. Ich lernte auch viel von ihm und seiner Art, zu spielen. Steve ist ein großartiger Typ und schließlich verdiene ich damit auch Geld, seine Kompositionen zu spielen, denn als ernsthafter Komponist hast du es schwer, Geld zu verdienen. Steve unterstützt mich, wo er kann und lässt mich bei den Konzerten auch meine Songs spielen."
PP: "Wie fandest du Sheik Yerbouti, mit denen du gerade auf der Bühne standest?"
MK: "Wow, die sind großartig. Sie covern unheimlich gut, und drehen die Songs dann komplett durch den Fleischwolf, einfach außergewöhnlich."
PP: "Auch der Comedy-Aspekt Zappas wird von ihnen sehr stark eingeflochten."
MK: "Ja, und das auf diesem beachtlich hohen Niveau. Einzigartig. Ich hatte sehr viel Spaß."
PP: "Hast du noch Kontakt zur Zappa-Familie?"
MK: "Nur zu Dweezil, ich sehe ihn einmal im Jahr bei den Conventions in Anaheim (USA). Wir reden dann ein bisschen, shake hands und so. Er ist ein wirklich guter Freund und großartiger Gitarrist. Zum Rest der Familie hab ich keinen Kontakt mehr."
PP: "Hast du irgendwelche neuen CDs oder Projekte am Start?"
MK: "Ja, natürlich, wenn das zu Ende ist, fahre ich nach Holland und arbeite mit einem 40-köpfigen Orchester. Das wird mit Sicherheit toll. Und eine neue CD mit meiner Band ist auch im Aufnahmestadium."
PP: "Beer For Dolphins?"
MK: "Nein, mit der Mike Keneally Band, die morgen hier spielt."
PP: "Auf Steve´s Favoured Nations Label?"
MK: "Nein, auf meinem eigenen Label. Ich, hoffe, das ich beide CDs nächstes Jahr veröffentlichen kann."
PP: "Auch in Deutschland?"
MK: "Natürlich werden sie auch in Deutschland erhältlich sein."
PP: "Danke für dieses Gespräch."

Michael Krampe, Gitarrist von Weirdo Naffn




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