InFictions „Maps Of Revenge And Forgiveness“ (Eigenproduktion 2012)

Die Recken Ed Cartledge (Stimme, Gesang, Gitarre, Piano), Gareth Hughes (E-Bass, Kontrabass, Percussion, Synthesizer, Mandoline) und Tom Chaffer (Gitarre, Percussion) haben sich mit Unterstützung diverser Gastmusiker ins Studio begeben, um ihre musikalische Vision Gestalt werden zu lassen. Herausgekommen ist ein Scheibchen mit ganz viel Atmosphäre, das sich grob zwischen A-ha, REM, Dave Matthews Band (ohne Schnörkel), Tears For Fears, Porcupine Tree und Ezra ansiedeln lässt, wobei vielfach Folk- & Noise-Anleihen aufblitzen sowie eine gehörige Schippe New Art Rock durch die Szenerie wabert. Das Layout des Booklets und die Verpappung - die CD kommt in einem stylischen Karton-Schächtelchen - sind künstlerisch wertvoll. Das Auge hört bekanntlich mit und auch deshalb können digitale Downloads gegen Tonträger dieses Kalibers nicht im geringsten anstinken. InFictions geht es nahezu ausschließlich um die Fließkraft ihrer Werke; kein Pro(g)tagonist hat das Bedürfnis instrumental vom Leder zu ziehen, was ich zugegebenermaßen gelegentlich etwas schade finde, auf der anderen Seite passt die Songdienlichkeit wunderbar zum lyrisch und meist elegischen Grundcharakter der meisten Stücke. Absolut interessant ist hingegen das Einflechten verschiedenster Klangfarben, das mit pastellig-expressivem Duktus geschieht. Streicher und Bläser würzen den melancholisch, manchmal etwas nach Steve Hoggarth oder Sting klingenden Gesang in angenehmer Weise. Eine akustische Achterbahnfahrt der Gefühle, auf die man sich selbst mit vollem Magen einlassen kann - diese Musik tut niemandem weh und schafft es dabei doch wieder und wieder das Herz auf eine ganz unmittelbare Weise zu berühren. Sollte man gehört haben...

in-fictions.co.uk
Frank Bender




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