House Of Not "The Walkabout Part 2 - Sexus" (Freak Street Productions Inc. 2005)

"Sexus" ist der zweite Teil der auf 5 CDs angelegten Produktion "The Walkabout" des Projektes House Of Not um Ken O'Gorman (g, mand), Brian Erikson (voc) und Lou Roppoli (g), das mit diversen Gästen eingespielt wurde. A. Nexter wurde als weiteres Bandmitglied aufgeführt, ein Kreuz neben seinem Namen steht dafür, dass er bereits tot ist, er steht für Musik und Texte. Die Story "The Walkabout" ist die Odyssee A. Nexter Niode's, die sich durch das komplette Werk zieht. "Sexus", der zweite Part der Saga, ist wie bereits Part 1 ein komplettes Werk, das auch für sich funktioniert.
Der erste Teil war 2003 eingespielt worden, die 14 Songs des neuen Teils Ende 2004. Die Band zeigt sich entwickelt. Die Songs sind deutlich härter, es gibt Funk, Rhythm'n'Blues und Pop, hin und wieder Einflüsse aus Jazz und Reggae. Die Songs überzeugen schnell. Zwar nicht weit vom Rock-Mainstream entfernt, hat die Band doch eigenes Format und weiß, Akzente zu setzen.
Da ist zum einen der fabelhafte Gesang. Gesangslinien, Stimmen (auch die der Gastsängerin Dione Taylor) und die kraftvolle und in leisen Songs klare, stille Intonation sind enorm ausdrucksstark. Zum anderen gibt es tolle Gitarrensoli, fetzige Riffs, knackfrische, saftige Härte. Die Rhythmusarbeit ist differenziert und fett ausgearbeitet worden. Die Songs machen rundum viel Spaß. Immer noch gibt es diese gewisse Anlehnung an den Sound der Dire Straits. Und immer wieder ein paar Sachen, an denen man die Einflüsse erkennt; zum Beispiel eine Referenz an Led Zeppelin mit akustischer Gitarre oder Parallelen zu späteren Pink Floyd. Die Emotionen der Songs gehen mit der Geschichte. Euphorische Tracks münden in leise Nachdenklichkeit, Coolness stürzt in Depression ab, woraus forsche Frische erwächst. Die Band hat ein feines Gespür entwickelt, die Songs zu vertonen. Und klar, die Texte im lang aufklappbaren Booklet nachzulesen, sind interessant. Da gibt es Kritik an der Politik der USA, melancholisches, witziges, erotisches, Lebensgefühl und Gefühle.
"Sexus" ist ein tolles Rockalbum, kein Mainstream, aber nah dran. Gut gemacht, unterhaltsam und - es rockt! Diese Art ambitionierter Rockmusik gibt es heute viel zu wenig. Tipp!

VM



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