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Higher - same (Eigenproduktion 2014)
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Metal mit Jazz-Einflüssen, ohne in den Fusion-Metal-Sumpf, den ich hieß und innig liebe, abzugleiten; geht so etwas überhaupt? Dazu einen Sänger, der eine etwas zurückgenommene Version von Russell Allen darstellt und in hohen Lagen wie ein getunter Graham Bonnet intoniert, kann das sein? Jau, Mann! In Brasilien formte sich aus den Musikern Cezar Girardi (Gesang) und Gustavo Scaranelo (Gitarre), beides respektierte Musiker der dortigen Szene, der Kern von Higher, zunächst als Projekt geplant. Dazu gesellten sich Andres Zuniga (Bass) und Pedro Rezende (Schlagzeug), der ein Schüler von Vera Figueiredo und Virgil Donati ist. Diese Jungs können rocken, dass die Schwarte kracht, aber auch grooven, hart und sacht. Zu diesem Zwecke sind die Stücke trotz das jazzigen Funkenfluges so komponiert, dass auch Nichtmusiker ihre helle Freude daran haben - stets stringend und in keiner Weise anstrengend. Progressiver Power Metal trifft die Chose am ehesten - ProgPower, ick hör dir trapsen. Die Instrumentalisten setzen immer wieder mehrheitlich als subtil zu bezeichnende Akzente, sei es während der oftmals klassisch angehauchten Gitarren-Soli, beim gelegentlich nur noch als ex-urbi- und orbi-tant zu bezeichnenden Bass-Spiel oder im Verlauf der fill-in- und break-durchlichteten Schlagzeug-Arbeit, die niemals den rhythmischem Fluss verliert. Für das Folgealbum wünsche ich mir eine Erweiterung des musikalischen Fundus um eine Latin-Variante, um in tänzelnder Leichtigkeit den Latin-Jazz-Metal zu gebären. Darauf warte ich als großer Fan des Latin-Jazz schon Jahrzehnte. Wenn das eine Band schafft, dann Higher!!!
higherband.com
Frank Bender
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