Hasse Fröberg "Powerplay" (Reingold Records, 23.04.2012)

Der Flower Kings Shouter Hasse Fröberg legt sein zweites Album "Powerplay" progressiver an als das Debüt "Future Past" (2010). In langen Songs baut die Band komplexe symphonische Arrangements in straffem Hardrock aus. Hochemotional, eingängig und mitreißend für Fans, die flotten Hardrock und balladeske Harmonieseligkeit mögen, haben die Songs Bombast, wirken in Chorarrangements und Refrains pompös und posen wie Nachfolgebands im Erbe Deep Purples. Weitaus einfacher strukturiert als die Flower Kings, aber mit steten Links zu deren Erbgut weiß Hasse Fröberg mit seiner Band Anton Lindsjö (lead-g, back-voc), Kjell Haraldsson (keys, back-voc), Thomsson (b, back-voc) und Ola Strandberg (dr, back-voc) raffinierte Songs zu basteln, die nicht radikalen Komplexen nacheifern, sondern höreinfachen und eingängigen, liedhaften Songstrukturen, in denen allerhand vitales Instrumental-Interplay passiert, ohne das Hörer des Modern Prog freakiges oder Jazz-Zeugs erdulden müssen. Die Mischung aus zartlyrischer Ballade und gut verzahntem harten Rock ist aufwendig, ohne besonders anspruchsvoll zu klingen, hat indes so viel überraschende Idee, das hier und da immer wieder zu staunen ist. Selbst Komplex-ungeübte Ohren werden sich mit dem Sound schnell anfreunden können und im Klangrausch der langen Epen schwelgen. So viel fetter Rock in den 9 epischen Songs und 60:58 Minuten auch zum Ausdruck kommt, überwiegt der balladeske Eindruck bei Weitem.
Modern Pop Prog Hardrock mit Melodic Rock Faktor.

hassefroberg.com
reingoldrecords.com
VM



Zurück