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Haftor Medbøe Group "a box of monkeys" "NEW:HAPPY" (Fabrikant Records 2009/07)
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Die Haftor Medbøe Group steht für verspielten, elektronisch durchfluteten, von eingängigen Beats und Rhythmen durchzogenen Jazzpop mit Link zu Ambient und Dancefloor. Haftor Medbøe (g), Chris Greive (pos), Konrad Wiszniewski (saxes), Eva Malling (acc-b), Signy Jakobsdottir (perc), Gavin Hislop (prog) und Anneke Kampman (voc) streben keine schlichten Arrangements an oder bauen auf einfachste Songstrukturen, um sich im Zuge der Erfolgswellen ambienter Musik einen Namen zu machen. Die Kompositionen sind komplex und vielschichtig, haben harmonisches Flair und beweisen intuitiven Inspirationsgeist. So eingängig und einnehmend die Stücke sind, so wenig sind sie auf Erfolg getrimmt. Schöngeistige und reichhaltige instrumentale Arrangements mit solistischen Parts und sattem Bandinterplay beweisen Stil und Handschrift.
Zwar sind die Songs sehr seicht und von großer intimer Lyrik, und der sie transportierende Rhythmus ist mit vielfältiger Aufspaltung und Popbetonung hörfreundlich und tanzbar, die Songs an sich sind aber viel mehr als nur leichtes Futter zum Nebenbeihören. Jazzfreaks und Musiksüchtige werden den beiden CDs nicht so unbedingt viel abgewinnen können, wer jedoch kein szeneversessener Spezialist mit genauester Orientierung ist, wird den intelligenten, warmen und farbenfrohen Songs entspannt lauschen können.
Das 2007er Album "New:Happy", rein instrumental, ist virtuoser und reichhaltiger, es passiert in den Songs erheblich viel mehr als in den viel eingängigeren des neuen Albums. Zwischen 4 und über 9 Minuten lang, gibt es reichlich Freiraum, der instrumental vital und sensibel ausgefüllt wird und Freunden entspannter Jazzklänge großer Genuss sein wird.
Die 5 eher kurzen Tracks der EP "a box of monkeys" sind popverspielter und niedlicher, seichter und geradliniger, ohne jedoch Tiefgang und Jazzversiertheit ganz vermissen zu lassen. Sängerin Anneke Kampman hat ihr ganz konkretes Vorbild, Intonation und Stimme passen perfekt zu den Songs, als würde Björk selbst am Mikrophon stehen.
In den 1980ern gab es bereits ähnliche Klänge. Im Fusion-Erbe entstand so manche Soft Jazz Combo, die diesem Sound den Weg bereitete, jedoch längst nicht in der Reichhaltigkeit der Arrangements der Haftor Medbøe Group.
haftormedboegroup.net
fabrikant-records.net/artists/haftor-medboe-group.html
myspace.com/haftormedboegroup
VM
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