Pit Gogl "Dreamland" (Eigenproduktion 2003)

Zweierlei hat sich im Vergleich zu der CD "Sonnenfinsternis" verändert. Einerseits sind nun drei Musiker am Werk (neben Pit Gogl an Schlaginstrumentarium und Keyboards) Markus Kerber am Gebläse und Livin Jean Manciu an den Gitarren) und darüber hinaus sind die Titel in englischer Sprache angegeben. (Ein Zugeständnis an die Globalisierung?)
Die auf dieser CD befindliche Musik ist teilweise von entrückender Schönheit, aber weder komplex noch technisch, d.h. Pit muss wohl niemandem etwas beweisen, auch sich selbst nicht. So fließt die Musik dahin und der Steuermann - in sich selbst ruhend - kann die Schlagzahl reduzierend auch selbst die Fahrt genießen, indem er seinen Mitreisenden an ihren Instrumenten Raum für dem Gesamtklang verbundene Alleingänge lässt, was der geneigte Rezipient als durchaus mitreißend zu empfinden vermag. Sollte Herr Gogl sich künftig weiterhin in diesen Gefilden bewegen, könnte er sogar einen neuen Stil(mix) kreieren ("Fluxus"+Fusion=Fluxion).
Bei der Mehrzahl der Stücke gelingt die Synthese des (scheinbaren) Widerspruchs von Entspannung und Energetisierung Seele mittels Klängen bzw. Schwingungen. (Möglicherweise werden hartgesottene Cacophoniker solche Töne als akustischen Kitsch bezeichnen, was aber tuts, ich habe keine Scheu mich als Neo-Romantiker zu bezeichnen.) Als in dieser Hinsicht besonders gelungen empfinde ich "Living In The Universe", "For Felix", "Blue Island" und "Sirius". (Wie schön wäre es, würde man bei der hoffentlich bald stattfindenden nächsten Fahrt des Goglschen Luftschiffes Instrumente wie Vibraphon, Harfe oder Koto integrieren und dafür die programmierten Teile streichen. Auch Streicher und Fagott würden sich bestimmt an Bord "frei und wohl fühlen".) Obwohl die Kompositionen allesamt sehr rund klingen, gibt es doch etliche ungerade Takte, dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Alle Vögel fliegen hoch!

pitgogl.de
Frank Bender



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