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Galley Beggar "Silence & Tears" (Rise Above / Soulfood 2015)
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Hey Folks, acid on the rocks - könnt ihr mir folgen?! Diese Band zaubert einen Mix aus Acid- und Folk-Rock mit einem zarten Gothic-Häubchen. Es freut mich ungemein, wieder einmal eine neue Band zu hören, die es schafft Melancholie so gekonnt in die Sprache der Musik zu übertragen, dass die schwarze Galle selbst in einem hell erleuchteten Raum einen Glanz hervorbringt, der die Wände voller Glück um die Wette strahlen lässt - zum Weinen schön. Die mehrstimmigen Gesänge sind von einer atemberaubenden Fragilität, das Mandolinen- und Geigenspiel setzt deutliche Akzente und die anderen Instrumente passen sich perfekt in dieses Klang-Gespinst ein. Allerdings ist die Prog-Affinität denkbar klein bzw. überhaupt nicht in nennenswertem Maße vorhanden. Dies ist aber völlig ohne Belang, denn die Stücke sind so stringent ausgearbeitet, dass ich hier gar keine schwülstig arrangierten Komponenten erwarte; es geht um pure Emotionalität, die wie ein akustischer Schmetterling, besser Zärtling, grazil umher flattert und gewiss mit seinem Flügelschlag kein Umfallen eines Sackes Reis in China provozieren kann - Chaos-Theorie hin oder her. Diese Band nimmt die Position eines Fackelträgers im englischen Folk-Bereich ein, der momentan im allgemeinen sehr träge daher kommt. Umso erfreulicher ist es, dass wir hoffentlich schon bald wieder mehr junge Künstler aus dem großen Britannien erleben können, welche diese lange Tradition fortsetzen. Ich freue mich darauf und lausche in Vorfreude dessen wieder und wieder dem Ursprung der Stille und dem Plätschern des Tränenflusses.
galleybeggar.com/wordpress
Frank Bender
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