Fulano "trabajos inútiles" (Record Rummer 2003)

"trabajos inútiles" war bereits 1997 eingespielt und veröffentlicht worden. Das Album ist jedoch seit langer Zeit ausverkauft, so dass Record Runner der ausgezeichneten Musik eine zweite Chance gegeben, einen Bonustrack zu den ursprünglich 9 Songs gepackt hat und eine neue, remasterte Auflage veröffentlicht. Großes Glück für alle Involvierten: Plattenfirma, Band und Hörer, denn die Musik ist fabelhaft! Fulano sind die führenden chilenischen Jazzrocker. Mit diesem haben sie es seit 1987 auf bisher 4 Alben gebracht (die anderen werden hoffentlich auch noch remastert!). Stilistisch halten Fulano sich im 70er Jazzrock auf. Gewisse Ähnlichkeiten zu den frühen Return To Forever sind nicht von der Hand zu weisen, ein sehr gutes Vorbild. Zudem hat die Band ein Gespür für Funk, flotte Popeinflüsse und gar HipHop, was sich wenig zeigt, aber bemerkbar macht. Die Songs sind allesamt rasant, transportieren manchen gewünschten "Fehler", machen sich genüsslich in jazzharmonischen Arrangements breit und entwerfen große Spielfreude und Leidenschaft an der Musik. Neben der grandiosen Stimme von Arlette Jequier, die mal kreischt, quietscht, schnieft, kratzt oder schluchzt, bestimmen vor allem die diversen Blasinstrumente wie Klarinette, Saxophon und Flöte das melodische Geschehen. Keyboard und Gitarre bauen die Struktur, kongenial von Schlagzeug und Bass unterstützt. Viele "schräge" Töne springen aus den Boxen, aber auch durchaus harmonische Strukturen sind zu hören. Die Band geht sehr inspiriert, professionell und leidenschafllich vor. Trotz des steten Einsatzes der Blasinstrumente gibt es keinen Überhang in den Jazz, eher sind die typischen Jazzharmonien in den Rock gezogen worden. Ein hervorragendes Album, unbedingt zu empfehlen.

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VM



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