Frizz Feick „Woanders und hier“ (Monopalast Records 2014)


Heinz-Rudolf s(t)ingt zum Himmel! Frizz feixt gar nicht feige und schängelt sich unter Zuhilfenahme von so mancher Geige über Hammer, Amboss und dem Bügel der Steige in mein Ohr, wo hernach nichts mehr so ist wie zuvor – Candies volles Rohr! Herr Feick heißt vermutlich in Wahrheit Gordon Matthew Thomas Kunze und serviert eine überaus mundende Melange aus Jazz, Soul, Pop und Latin, garniert mit diversen Streichereinheiten, die meine Seele dem Flug einer Lerche gleich schweben lassen. Seine Stimme ist ein genialer Mix aus Chris Rea und Stefan Waggershausen, leicht angerauht und dennoch sehr weich; ein Mensch mit einer solchen Stimme kann mal eben ganze Epen erzählen, wenn er nur „hallo“ sagt: Stimmen wie seine sind echte Perlen im Haifischbecken der modernden Musik; wieder und wieder höre ich diese CD, die mit jedem Hören gewinnt, was bei mir nicht allzu oft der Fall ist. Die Texte behandeln auf interessante Weise Sujets, die belanglos-beliebig scheinen, aber unter der Patina des Alltäglichen funkeln und - in einige Wortspüle verpackt - die Ansichten eines nachmittäglichen Fauns schildern, welche die Sinne schärfen und den Geist schweifen lassen auf der Suche nach Quellen der Behaglichkeit. Auch musikalisch wird volle Breitseite geboten; der Sound ist vom feinsten und hier blitzt und blinkt das gesamte tonale Geschirr, sei es durch einen Himmel voller Geigen oder durch eine altfeldsche Gitarre. Unter den Mitwirkenden ist besonders George Kochbeck (Keyboards und vieles mehr) zu erwähnen, aber auch Gäste wie Joo Kraus (Trompete), Ollli Schröder, Frank Stehle und Torsten De Winkel (Gitarren), Norma Rehmann und Christina Lux (Gesang) oder Lucas Kochbeck (Schlagzeug) veredeln diesen Silberling. Vielleicht kommt der Frizz auch mal zu Dir; nach woanders und hier.

frizzfeick.de
Frank Bender



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