The Flower Kings "The Rainmaker" (InsideOut 2001)















The Flower Kings sind DIE symphonische Progressive Rock Band der Jahrtausendwende. Roine Stolt, gleichfalls Gitarrist der internationalen Supergroup Transatlantic, arbeitete Mitte der 70er Jahre bereits in der schwedischen Antwort auf Genesis namens KAIPA. Nach drei Alben stieg er aus, weil KAIPA sich mehr auf Popmusik orientierten. Auch Roine Stolt produzierte anspruchsvolle Popmusik, bis er 1994 mit seinem Album "The Flower King" für Aufregung sorgte, weil er sämtliche Popmusik über Bord warf und ein progressives Album schuf, dass weltweit eine Welle der Begeisterung auslöste. Plötzlich gründeten sich überall neue Bands, die Progressive Rock machten und dieses Album als Anreiz angaben. Roine gründete The Flower Kings und spielte 6 Alben mit ihnen ein, die ihm nicht nur einen Plattenvertrag, sondern Fans überall auf der Welt und großen Erfolg bescherten. Das siebte Album "The Rainmaker" ist typisch Roine Stolt und trotzdem ganz neu. 11 Songs füllen 77 Minuten Symphonic Progressive Rock mit Harmonien, Gitarrensoli, ausufernder Instrumentalpassagen, disharmonischer Brüche und Jazz-Phrasierungen. Einige Songs (World Without A Heart, Elaine, Thru The Walls, Blessing Of A Smile) sind stark harmonielastig und bieten die Pop-Attitüde, die seit einigen Alben in kurzen Songs erklingt. Trotzdem wird Roine nicht müde, phantastische und mitreissende Perlen (Last Minute On Earth, Road To Sanctuary, City Of Angels, Sword Of God, Serious Dreamers, The Rainmaker, Red Alert) zu schaffen, die nicht selten weit über 10 Minuten hinausragen. Trotz aller hochwertiger Qualität und wundervoller Kompositionen stellt sich in gewissen Arrangements eine leichte Müdigkeit ein. Dieses oder jenes Gitarrensoli ist einem anderen von Roine ähnlich, gewisse Brüche und Wechsel von den Gesangs- zu den Instrumentalpassagen sind gefährlich dicht an früheren. Die Gefahr der Wiederholung ist zu spüren. Geht Roine die Luft aus? Gewiss nicht. Klar ist jedoch, dass der Multiinstrumentalist/Komponist und Bandleader seinen Sound gefunden hat, der ausdrucksstark, variabel und kraftvoll ist, aber einen engen Kern hat, aus dem Inspiration und Suche nach Ausdruck kommen. Trotzdem kann ich "The Rainmaker" empfehlen. Es ist ein hingebungsvolles Album voll wunderschöner Momente mit hartem Rock, genialischen Brüchen und einer klangvollen, reichen Sound-Palette. Jaime Salazar trommelte die Schlagzeug-Spuren ein, bevor der die Band freundschaftlich verließ, der 24jährige Ungar Zoltan Csörsz bedient numehr das Schlagzeug, neben dem Percussionisten Hasse Bruniusson, der allerlei Schlaginstrumenten (u.a. Vibraphon) spielt. Enjoy!

flowerkings.se
VM



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