Feedback "No Lies" (Transformer Records, 27.04.2012)

Nach "Rock My Soul" (2003) legen die süddeutschen Hardrocker Feedback jetzt das Follow-Up auf. Stilistisch im eingängig poppigen Hardrock zuhause, wie er seit Ende der Siebziger und vor allem in den Achtzigern seine erfolgreichsten Bahnen zog, hat dieser Stil heute Patina, wirkt nostalgisch und dated, gleichfalls zeitlos und unkaputtbar. 13 kurze Songs, stets liedhaft, auf knackige, schlichte Riffs aufgebaut, erinnern hier an das erste Album der Kanadier Rush, dort an Status Quo-Klassiker, sind ein Mischungsgebräu aus AC/DC, Whitesnake, Rainbow und anderen Hardrockgrößen, die nicht auf instrumentale Dschungelpfade aus sind und funktionieren im einfach aufgebauten Arrangement Strophe-Refrain-Gitarrensolo ohne größere Mätzchen.
Besonderes Markenzeichen der Band: da ist doch tatsächlich ein Abt im Spiel. Dr. Notker Wolf, bekennender Fan von Jethro Tull, den Rolling Stones und Deep Purple ("Ich kann nicht verstehen, warum die Musik für einen Mönch bei Mozart aufhören sollte…") , ist mit seinen ehemaligen Schülern des Ordens-Gymnasiums ins Studio gegangen. Bereits seit 1976 gibt es Feedback. Als Schülerband gegründet, hat sich in den vielen Jahren viel getan, geblieben ist stets "der rockende Abt". Weiteres Markenzeichen sind (englischsprachige) Texte, die nicht unterirdisch schlecht sind (wofür so mancher Rockeropa einst vor seinen Enkeln vor Scham im Erdboden versinken will), sondern engagiert und kritisch, keineswegs pastoral, sondern locker und entspannt, behandeln Themen wie Missbrauch von Kindern, Drogenabhängigkeit oder fanatischen Fundamentalismus, aber auch ganz allgemeine Themen - die nicht vor Mahnung strotzen.
Die Band gibt Konzerte, so standen Deep Purple schon mal mit auf der Bühne. Sachen gibt's, die gibt's gar nicht nicht!

VM



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