Erimha "Thesis Ov Warfare" (Victory / Soulfood 2015)


Sinfonischer Extreme Metal scheint seit einigen Monaten weg vom Zeit-(Geist-)Fenster zu sein... kana da. Halt halt, nicht so schnell mit die jungen Fährte; der flotte Dreier aus Kanada, bestehend aus Kthien (Gitarren), Gore (Stimme) und Ksaos (Schlagzeug), tritt den Gegenbeweis an. Die Orchestrierung der Kompositionen wurde übrigens vom Klangzauberer Ken Sorceron (Abigail Williams) mit Bravur erledigt. Das neue Album ist meines Erachtens ein sehr reifes, aber nicht überreifes Werk. Wem Dimmu Borgir und/oder Cradle Of Filth inzwischen zu hauptstromig sind, ist bei Erimha genau richtig. Die Musik besitzt gut proportionierte Spannungsbögen und bleibt somit die gesamte Spielzeit - über eine Stunde ohne Hänger - abwechslungsreich; Tempowechsel und Breaks satt machen hungrig auf mehr. Außerdem wird im Sinne der sogenannten E(xtrem ernsten)-Musik mit Leitmotiven sowie mit Thema und Variationen gearbeitet. Teilweise könnten die Instrumentalteile sogar als Filmmusik Verwendung finden. Nähmaschinen-Blast Beats, von brutaler Saiten-Elektrifizierung übermalt, tackern quasi die Eisenwolle punktgenau in die Gehörgänge, so dass der rote Metallfaden niemals verloren geht, selbst wenn die Strukturen komplexerer Natur sind. Den Ausgleich liefern epische Teile, die fast schon zum Träumen schön sind - Gegensatzbezug in Vollendung. Außerdem lohnen die Texte einer intensiven Beschäftigung, betonen sie doch die Stärke und Souveränität des Individuums im Hinblick auf die mittlerweile nahezu omnipräsente Fremdbestimmung. (Emanzipation bedeutet bekanntlich Befreiung von Fremdbestimmung, wobei eine solche Befreiung niemals das Aufgeben der eigenen Persönlichkeit (nicht zu verwechseln mit Persona!!!) implizieren sollte, wie dies z.B. des öfteren bei der als ach so fortschrittlich deklarierten Gleichberechtigung zu beobachten ist. Wenn Frauen - ausgelöst durch mehr oder minder subtile Formen der Fremdbestimmung mittels Indoktrination und Manipulation - die besseren Männer spielen möchten, kann man in der Tat von einer systematisch geplanten Variante im Portfolio der systemischen Aberrationen sprechen, die immer die Generierung von Neid und Hass zum Ziel haben, entzweien sie doch bewusst die Gesellschaft. Solches Agitieren ist für mich eindeutig satanischen Ursprungs, weil es vorgibt zu befreien, in Wirklichkeit aber Energien, die dringend für unsere Bewusstseinsentwicklung gebraucht werden, in ständigen Auseinandersetzungen bindet, sei es mit den anderen Geschlecht, mit der anderen Generation (Rente) oder mit der anderen Kultur (Flüchtlinge).) Jesus geht im Johannes-Evangelium sogar deutlich weiter als die Männer von Erimha, spricht er doch vom göttlichen Funken, der in jedem Menschen angelegt ist: "Ihr seid Götter"; Johannes 10, 34. (Creare humanum est.) Dies kommt auch in der Mystik Meister Eckharts zum Ausdruck; vielleicht ein Hinweis, warum die Mystik besonders innerhalb der monotheistischen Religionen ein Schattendasein führt. Dieser mittlerweile zum Vierer-Kanadier mutierte tonale Wildwasserwellenreiter sollte kein solches Dasein fristen, dafür ist die Band viel zu begabt oder sollte gerade dies ein Hinderungsgrund für eine gewisse Popularität innerhalb der Heavyszene darstellen, da Metaller nach landläufiger Meinung humanoider Murmeltier-Lemming-Hybriden, die sich nach ihrer (bzw. irrer) eigenen Ansicht stets am Puls des Geschehens wähnen, dumm wie Brot sind...

facebook.com/Erimha
Frank Bender



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