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Eric Gales "Transformation" (Provogue/Shrapnel - Mascot Music Production, VÖ: 26.08.2011)
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Das Guitar World Magazine nannte ihn 1991 in seinem Reader's Poll das beste neue Talent. Seitdem ist viel Zeit vergangen, hat Eric Gales sich stetig weiter entwickelt, an etlichen Projekten und Studioarbeiten teilgenommen, eigene Alben veröffentlicht und die Bühnen der Blueswelt erklommen und unterhalten. Sein einzigartiger Stil macht ihn zu dem, was ihn auszeichnet: einem unverwechselbaren Handwerker mit Handschrift und Klang, der zwischen den Welten Blues, Rock, Jazz und Funk etliche Facetten setzt und seinem großen Vorbild Jimi Hendrix die Welt offen hält. Während seiner Konzerte kann man häufig bekannte Gesichter im Publikum sehen: Carlos Santana, Mick Jagger, Keith Richards, B.B. King oder Eric Clapton etwa, um nur ein paar weltbekannte Namen zu nennen.
Sein jüngstes Werk "Transformation" ist im Trio eingespielt worden. Neben Eric Gales (g, voc) waren Aaron Haggerty (dr) und Steve Evans (b) an den von Eric Gales und Produzent Mike Varney geschriebenen Songs beteiligt. 12 Tracks sind auf der CD enthalten, angeführt vom fett stampfenden Boogierocker "Railroaded" - der perfekt einleitet, wie die Reise aussehen wird. Up-Beat-Songs und lässiger Blues geben sich die Klinke in die Hand. Die Einspielung ist technisch wie handwerklich ohne Frage vom allerfeinsten. Die drei Musiker wussten jedem Ton sein Gewicht, seine Lautstärke, seinen Charakter zu geben und das Arrangement lebhaft und virtuos einzuspielen. Nicht das allein ist gelungen. Die Songs, überwiegend bluesbasiert und damit kompositorisch nicht unbedingt überraschungsreich, sondern traditionell gebunden, haben ungemein Leichtigkeit und Liedhaftigkeit, dabei sind fesselnde, rasante und radikal frische Gitarrensoli zu hören, die mehr als 50% des Albums so ungemein wild und vital machen und dem Hörer die richtige Vitaminpille verpassen. Es gibt keine stilistische Anbiederung, weder an Hendrix noch an andere Vorbilder, Eric Gales, längst selbst Vorbild und großer Künstler, hat die Qualität im Handgelenk. Seine Songs funktionieren, weil er intuitiv weiß, wie sie klingen müssen, was in ihren stecken muss und was nicht. Was Rhythmus, ist herzhaft, kraftvoll und schön differenziert, der Bass als Rückgrat der Band ist erstklassig und hat seine kleinen Kanten und Ecken mitgebracht, überwiegend unauffällig ist seine Arbeit solides Handwerk für die biegsame Statik der Songs. Das Schlagzeugspiel ist enorm druckvoll, dynamisch und vital, da sind Swing-Interpretationen, Jazzbeben und Rockkanten zu hören, Breaks und Rhythmuswechsel bestimmen die passenden Stellen, nichts ist aufgedonnert, nirgends mangelt es an Kraft und Druck. Die Platte ist perfetto und eindrucksvoll. Und gewiss wird nicht nur Bluesfans auffallen, dass dieses unprätentiöse Meisterwerk von großem Schöngeist ist (das will Eric Gales gewiss nicht hören, er wird meinen: Hey Mann, das ist nur ein neues Album, genieße es im Stillen und halt die Klappe).
VM
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