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Elysium Theory „Event Horizon“ (Eigenproduktion 2013)


US Prog Rock in der Tradition von so formidablen Bands wie Enchant, Aztec Jade oder Ice Age. Nachdem diese drei hervorragenden Bands leider Geschichte sind, gelingt es Elysium Theory diesen Nachlass in erstklassiger Weise zu verwalten, ohne direkt in die Fußstapfen der genannten Alt-Heroen zu treten, deren Musik nicht nur von mir sehr vermisst wird. Elysium Theory vermischen zeitgemäßen Prog Rock mit Klängen von Uralt-Heroen aus der klassischen Rock-Periode der 70er Jahre (Doors, Alice Cooper, Led Zeppelin, Riot usw.) und lassen in authentischer Weise Improvisationsteile in ihre Musik einfließen. (Außerdem schleichen sich gelegentlich auch Avantgarde-Anklänge in die Musik der New Yorker ein.) Das ist eine willkommene Abwechslung zu manchen doch arg gekünstelt wirkenden Retro-Prog-Acts unserer Tage, bedeutet in meinen Augen (und Ohren) allerdings nicht, dass die Klangqualität von annodunnemals noch heute das Maß aller Dinge sein muss. Zwar ist die Produktion als ordentlich zu bezeichnen, aber mit einem Meister an den Reglern würde die Band hinsichtlich Soundtransparenz deutlich hinzugewinnen, was die kompositorische und spieltechnische Klasse der Band klarer zu Tage treten lassen würde. Die Band, das sind Daniel Peterson (Gesang), Timothy Reid (Gitarren), Benny Reyes (Tasteninstrumente), Jeffrey Fister (Bass) und Ted Feeney (Schlagwerk). Besonders der Drumsound tut in den Ohren eines Schlagzeugers bisweilen schon traurig. Das ist mein einziger Kritikpunkt – er kann bei der nächsten Produktion leicht behoben werden. Die Texte behandeln Themen, mit denen sich jeder erwachende Zeitgenosse dringend beschäftigen sollte und die künstlerischen Gestaltung des Digi-Packs ist mustergültig. Ein Schmankerl noch zum Schluß: Es gibt einen siebzehnminütigen Longtrack, der keinerlei Längen aufweist und die CD auf eine satte Gesamtspielzeit von 64 Minuten bringt. Auf gehts in die dritte Runde...

elysiumtheory.com
Frank Bender



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