dumpbrain - stroker

Einer Band wie die Bremer Dumpbrain könnte man, angesichts ihrer etwas abgehoben wirkenden Formulierungen wie Arroganz unterstellen, aber ein wenig Wahrheit ist da auch dran. Ihr Stil liegt irgendwo zwischen Old-School (d.h. noch sehr punk-orientierter) Hardcore und Metal(core).
Aggressive Knochenbrecher wie "But if this is art" werden kontinuierlich auf den Hörer losgelassen, sind voll von treibenden Rhythmen, kraftvollen Hooks und adäquaten Vocals. Bei allem Enthusiasmus aber schwankt dann die Qualität der Songs leider ziemlich oft. Denn gerade dann, wenn die Bremer den Aussagen auf dem Promoblatt am meisten Ehre machen wollen und besonders experimentierfreudig sind - etwa beim Rap auf "Dump your brain", lassen sie gewaltig nach, denn besagte Raps klingen eher albern als überzeugend. Glücklicherweise orientiert man sich dann aber spätestens nach 1 bis 2 Songs wieder neu; der Ausrutscher vergessen, es darf weitergerockt werden. Mehr gewollt, als man wirklich kann - hier sollten sich die Bremer lieber auf ihre wahren Wurzeln besinnen, weiter ihre rotzig-provokanten Hardcorehymnen schreiben. Trotz der Patzer ist "Stroker" eine solide Platte und eine Hörprobe wert, wenn man sich durch die Inkonstanz des Albums als Gesamtwerk nicht gestört fühlt.
Und bei etwas mehr Bodenständigkeit ist das nächste Mal auch eine uneingeschränkte Empfehlung. Eins können die Herren nämlich - stilvoll Krach machen.

dumpbrain.com
Timo Karp



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