Devil's Train „II“ (Ear Music / Edel 2015)


Vier altgediente und bangerprobte Recken, welche ihre dickschädligen Metal-Häupter - L(i)a(pa)kis und seine überirdischen Kohlenköpfe – zur Decke strecken, findest Du heuer leider nicht an allen Ecken; drum lass dir deren Lieder schmecken. Keine eingeweichten Wecken, sondern guten Stoff, nach dem sich viele Bands die Finger lecken, gibt es auf dieser Scheibe zu entdecken. Der Sänger R.D. Liapakis hat eine herrlich angerauhte Stimme wie Coverdale in seinen besten Jahren, nur mit mehr Street Credibility! Als hartgesottener Trommler muss man Jörg Michael kennen und lieben; Männer mit asiatischer Under-Cover-Vergangenheit, welche ganz offiziell der Schwarzarbeit frönten und sich in so manchem fernen Lande als Gastarbeiter verdingten, wachsen schließlich nicht auf Bäumen. Aufbäumen wird sich Lakis Ragazas an der sechssaitigen Katze auf dem heißen Metall-Dach, die in jeder Tonart schnurrt, so dass alle Mädels weit und (vor allem) breit hellhörig werden. Zu dieser Meute basst ganz hervorragend ein Kerl wie Jari Kainulainen, finn isch. Die Mucke der Band macht jeden Elle-Fan-Ten zur Mücke; schwere Riffs paaren sich mit hymnischen Refrains und bescheren dem Blues Rock, dem Roots Rock, dem 70er Hard Rock und dem 80er Metal ein Revival, das äußerst authentisch klingt, weil es bei jedem Schritte swingt. Eine solchen Diamanten, übrigens eine Modifikation des Kohlenstoffs, findet man heute nur noch selten und so wundert es mich überhaupt nicht, dass die beiden Covers - Steppenwolfs „Born To Be Wild“ und Led Zeppelins „Immigrant Song“ - fitten wie ein Glover. Roger!

devilstrain.com
Frank Bender



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