Desma "Identita Anonime" (Atomic Stuff Records 2014)


Eine italienische Rock-Band, die in ihrer Muttersprache singt - klasse!! Das ist schon mal ein Bonus bei mir, denn die italienische Sprache ist nun mal Musik pur, zumindest wenn sie von einem Menschen intoniert wird, der singen kann. Das Klangbild, das von dieser Band zelebriert wird, könnte als Classic Rock trifft auf Electronica bezeichnet werden. Zunächst war ich sehr skeptisch, da ich ein ausgesprochener Elektronik-Nicht-Möger bin, aber ich muss zugeben, die Mischung zündet, auch und gerade, weil die Melodiebögen dermaßen stringent sind, dass man förmlich im Takt mitwippen muss. Auch Balladen werden absolut kitschfrei dargeboten, ganz großes Kino für die Ohren. So könnte ein erwachsen gewordener und trotzdem mit der Zeit gehender Jon Bon Jovi klingen, der in seinem Herzen ein Rocker geblieben und nicht zum Helden aller Schwiegermütter mutiert ist. Genau so könnten aber auch Led Zeppelin klingen, wenn sie heute als Neulinge im Musik-Zirkus unterwegs wären. Die technischen Fähigkeiten aller Musiker sind absolut im grünen Bereich anzusiedeln und der Sänger hat so viel Charme in der Stimme wie Elvis einst Pomade im Haar. Besonders anmutig klingen die Gitarrensoli, fast glaubt man manchmal, Steve Rothery persönlich sei am Werk. Kurzum, hier sind Könner am Werk, die eindrucksvoll zeigen, wie gut gemachte moderne Rockmusik klingen sollte.

desma.it
Frank Bender



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