Dangerego „Autopsy“ (Atomic Stuff Records 2013)


Hallo, ist das cooler Stoff! Ozzy, der in diesem Fall Flavio Angelini heißt, kann richtig singen und die Gitarristen Enrico Francesca und Lorenzo Giusti spielen sehr songdienlich - besonders klasse finde ich das Duo, wenn es mittels dissonanter Riffs eine leichte Schräglage erzeugt - sind aber trotzdem bzw. gerade deswegen eine Bank. (Ich meine das Sitzmöbel, nicht das Kreditinstitut; schließlich möchte ich die Saitenschwinger nicht beleidigen, allein schon deshalb, weil ich die Attack Of The Mad Maxmen fürchte.) Darüber hinaus zeigt sich das Rhythmusduo Claudio Zucchelli (Bass) und Massimiliano Innocenti (Schlagzeug) mitnichten von seiner unschuldigen Seite, denn die beiden sind absolut durchtriebene Groover, die es auch schon mal tribalmäßig krachen lassen. Einen solch agilen Trommler wie Massimiliano habe ich seit längerem nicht mehr im Hard Rock-Bereich gehört; er laboriert definitiv an einer Keithmoonitis. Als Referenzen kommen Bands wie Tribe After Tribe, Black Sabbath, Nirvana, Alter Bridge oder Faith No More in Betracht. Grunge-, Stoner- und Psychedelic Rock-Einflüsse sind außerdem unüberhörbar und machen „Autopsy“ zu einem Hörgenuss der besonderen Art. Endlich mal wieder eine Musik-Gruppe in dieser Kategorie, die nicht nur gute Stücke schreibt, sondern auch - zumindest auf Mikroebene - einen eigenen Stil kreiert hat. Das wird hoffentlich eine Fortsetzung finden, denn in dieser Band schlummert großes Potential, das sich entfalten können sollte. Sind Kontorsionisten nun eigentlich Schlangenmenschen oder menschliche Schlangen? Menschen, die anstelle eines Gehirns eine Schlange im Kopf haben, gibt es definitiv, wie ein Blick auf das Albumcover beweist, aber nicht immer resultiert dies aus spirituellen Übungen, denn die Kundalini im Kronenchakra führt tatsächlich zu einem Zustand der Erleuchtung und gau(c)kelt selbigen nicht nur vor...

dangerego.com
Frank Bender



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