Consecration ".avi" (Geenger Records 2010)

Consecration leben im serbischen Belgrad. Im Jahr 2000 gegründet, durchlief die Band etliche Besetzungswechsel. Das Debütalbum "aux" brachte kaum Beachtung ein, so dass die demoralisierte Band im Mai 2008 das Debüt samt dem Livealbum "2nd April 2008" zum freien Download ins Netz stellte, was etliche lokale und weltweite Rezensionen zur Folge hatte.
Danilo Nikodinovski (voc, g), Matija Dagovic (dr) und Ivan Arandjelovic (b), die wohl die aktuelle Besetzung ausmachen, stellen mit ".avi" sechs neue Songs vor, die Einflüsse von Isis, Autechre, King Crimson, Tool und Pink Floyd aufweisen, und wie Queen Of The Stone Age extrem düster und dramatisch rocken. Opener "Aligator" ist perfekter Progressive Doom Metal, die überraschend komplexe Komposition ist erstklassig arrangiert, daran können Bands sich orientieren. Die Mischung aus extrem druckvoller Rhythmusbasis, die immer wieder kraftvoll differenziert aufbricht, tiefer gelegten brutal harten Gitarren und sphärisch hellem, verhallten Gesang im Off ist einzigartig und von großer Klangschönheit und Eleganz.
Consecration zeigen ein sehr begabtes Gespür dafür, dunkle und progressive Klänge zu vereinen, dass beide Genres nicht leiden oder flacher werden, sondern intensiver und ungewöhnlicher, berauschender. Oftmals Spacerock-nah, mal liedhaft wie lyrische Pink Floyd, episch schwebend, melancholisch dahin dämmernd, beweist die Band raffiniertes Melodiegefühl. Im 14-minütigen "Djavo Hije Urban" zerfließt der knochenharte Rocksound wie aufziehender Abendnebel, ohne dass die Kraft und Energie des Stückes verlöschen. In der Epik steckt enormes Potential und die Sperrigkeit der stilistischen Weite birgt ungemein Intensität. Da lassen Consecration es locker fahren, die Fäden flattern dahin, dass ein sattes Farbenspiel sich ausbreitet, dann strafft sich in Sekundenbruchteilen der ganze Songapparat und spannt ultradüstere Rockhärte auf. Der hochemotionale Sound lotet Tiefgang aus und kratzt mit Babyhaut auf eisig harten Rost. "Idiot Glee" erinnert wie der Opener mit den tiefer gelegten Gitarren an Black Sabbath und nachfolgende Bands. Death Metal Growls schreien ins wüste Bild, das gleichzeitig neben der Bleischwere und Metalhärte die Melodielyrik von Pink Floyd hat, die Radikalität King Crimsons. "Cisterna" ist eine einminütige Lichtanekdote im düsteren Kosmos der sphärischen Prog Doom Metaller. Die anderen 5 Tracks, zwischen 7:29 und 14:17 Minuten lang, durchziehen alle Höhen und Tiefen epischer Rockintensität.
Bleibt zu hoffen, dass die Band weltweit Beachtung findet. Dieser hochqualitative Sound ist fortschrittlich, intensiv, emotional und beeindruckend komplex.

myspace.com/consecr8

VM




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