Compos Mentis "Our Kingdom Of Decay" (Strange Ears/Our Distribution, VÖ: 08.02.2010)

Drittes Album der Dänen, das druckvolle "Our Kingdom Of Decay". 2001 veröffentlichten sie ihre Einstiegs-EP "Quadralogy of Sorrow" selbständig. 2003 folgte das full-length Debüt "Fragments of Withered Dream", nach vier Jahren Pause und einigen Umbesetzungen 2007 "Gehennesis". Mit den Platten wechselten sie die Labels, mit ihrem neuen Album sind sie beim dänischen Independent Label Strange Ears gelandet.
Und die Landung kann sich hören lassen. Die Songs schreddern allen Müll aus den Gehörgängen, haben enorm Druck und gut Härte, sind nett ankomplexerisiert und krachlaut, lassen im Off symphonische Keyboards mitlaufen und präsentieren einige geschickte Rhythmuswechsel, um Dynamisierungen, Refrains oder instrumentale Parts zu betonen.
Lang ausgefeilt sind ihre gesangfreien Passagen indes nicht, die Kompositionen sind songdienlich angelegt. Sänger Jesper Heinsvigs' Hardcore geschultes Organ ist Zentrum der Songs. Tiefer gelegte Gitarren, Doublebass getunte Drums, Bass plus Pedals - die Band drückt auf die Tube.
Dabei verliert sie den Song nie aus den Augen. Compos Mentis beweisen ein feines Händchen beim Songwriting. Ihre Hooklines, Harmonien, Gesangslinien und majestätischen Bombastaufbauten sind eingängig und werden nicht nur Freaks gefallen.
Stilistisch gibt es einen Mix aus verschiedenen Lagern. Progressive, Black Metal, klassischer Metal und tausenderlei Infektionströpfchen aus artverwandten Labels drücken ihre Einflüsse durch.
11 Songs sind auf dem Silberling, darunter auch mal pseudoballadeskes Material, in dessen Off niedliches Piano perlt und die Band den verliebten Blick wagt. Wird nicht zu weich dabei, die Jungs mögen Schmackes und geben die Kante. Typisch Skandinavien: es gibt klassische Literatur, Sagen und Mord in den Texten, und immer eine schwere Spur Düsternis unterm Kiel.

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VM



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