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Comedy of Errors "Spirit" (Eigenproduktion 13.11.2015)


12 Songs zeigt das Display an, 55:42 Minuten Spielzeit. Die ersten 10 einzeln anwählbaren Tracks gehören - ohne Pause in einem Stück durchlaufend - als 10-teiliger Titelsong zusammen, der es auf 45 Minuten bringt. Und selbst der 11. Track gehört noch zu "Spirit", als Part 2, oder "Epilogue". Lediglich die Position 12 hat nun gar nix damit zu tun, ist ein Bonus. Die Singleversion des 45-Minüters.
Das Sextett aus Glasgow, Schottland, wird gemeinsam schon über 300 Jahre Lebenszeit aufbringen. Doch die grauen Zellen sind noch frisch. Zwar verliert sich über die Laufzeit des flotten Longtracks etwas die Rasanz des Anfangs, dennoch bleibt der drahtig rockende und lyrisch versponnene Neoprog der Band sehr ansprechend und ausdrucksstark.
Was aber den stärksten und sehr coolen Eindruck hinterlässt, ist das eröffnende Motiv, das sich hier und dort einmal wieder blicken lässt. Comedy of Errors legen, nach einer kurzen symphonischen Note, heftig und knackig los. Die alten Herren rocken hart und komplex, legen eine gute Schippe Melodie drauf und sind innerhalb weniger Sekunden mitten im ersten Teil von "Spirit". "My Grief Lies All Within" ist funky, nachdenklich, verträumt und unglaublich erfüllend. Ein starker Auftritt, dessen hohe Intensität das ganze Album antreibt und neugierig macht auf das, was in der Folge zu hören ist.
Und da ist viel. Vor allem hochmelodischer Neoprog typischer Inselprägung, wenn auch nicht britischer, sondern schottischer. Hier und da gucken Pendragon aus den Arrangements, doch Comedy of Errors haben keinen Bock, sich einem Vorbild zu ergeben und ziehen ihr eigenes, straff organisiertes Ding kraftvoll durch.
Toller, nicht typischer, von starken Stimmen getragener Gesang ergänzt das ansprechende, verblüffend eingängige instrumentale Geschehen. Allein, was in manchem Refrain, nicht nur dem ersten Song, passiert, wie die Doppelstimmen und fabelhaften Chöre arrangiert sind, in der zarten Lyrik und handwerklichen Perfektion, hat ungemein Charakter und Charme.
Die Gitarren dürfen hart rocken, die Rhythmusabteilung kocht vital hoch, die Keyboards stampfen mit Wucht und Rasanz. Die Auslotung zwischen kraftvollem Rock und sanfter symphonischer Eleganz gelingt spielerisch und leichthändig. Gut zu hören, dass inspirierte Musiker am Werk sind, die viel Arbeit in die raffiniert schöngeistige Ausarbeitung ihres Meisterwerkes steckten und denen die gemeinsame Anstrengung sehr gut gelungen ist.

comedyoferrors.org
justforkicks.de
VM



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