Colour Haze "Colour Haze" (Elektrohasch Schallplatten 2004)

Colour Haze fügen die Elemente des Psychedelic Rock in ihren Songs unnachahmlich zusammen. Und so facettenreich und vielseitig das Spiel des Trios Stefan Koglek (g, voc), Manfred (dr) und Philipp (b) ist, so konzentriert und voluminös kann es auch sein. Die Band baut nicht auf komplexe Kompositionen, sondern auf hoch intensive Spannung und organisch und emotional wachsende Dynamik. Eben noch floss der Sound entspannt dahin, um jetzt zu explodieren und die Band zu Kräftezehrender Höchstleistung herauszufordern. Diese Explosionen sind bemerkenswert. Aus fast schon unscheinbarer Lyrik bricht es aus und zieht unweigerlich in den Bann. Da kocht die Musiksuppe!
Das Ganze ist schön scharf gewürzt. Psychedelische Sphären, Space Sounds, Stoner Jams und Heavy Rock gehen ineinander auf. Erstaunlich die "singende" Gitarre Stefan Kogleks, nicht zu stoppen dieser Hummelflug eigenwilliger Improvisation. Was für ein Einfallsreichtum, welch urwüchsige Heavyness! Schön knapp skizziert das 2-minütige "Did êl it". Weit episch "Love" mit dem verhaltenen Jazz-Motiv, das in 9 Minuten zum Stoner-Monster wird. Und das 22-minütige "Peace, Brothers & Sisters!" verrät nach knapp 10 Minuten eine Vorliebe für Atomic Rooster neben den lyrischen Space Sounds.
Colour Haze lebt von der Gitarre. Bass und Schlagzeug weben einen ausgezeichneten, virtuosen Rhythmusteppich, die Gitarre bringt die Farbe in die Songs. Das fängt zumeist leise an und wird zum grandiosen Krach. Was haben Pink Floyd, Tangerine Dream und Black Sabbath 1970 nur angestellt, dass deren magische Einflüsse sich heute in der Musik junger Bands wieder finden! Da wurde ein Nerv getroffen, der nicht mehr zur Ruhe kommt. Colour Haze wissen das Fieber am Leben zu erhalten. Hört es euch nur an!

colourhaze.de
elektrohasch.de
VM



Zurück