Circles „Where Moments Fade“ (Eigenproduktion 2012)

Laut hal(lt)s aus der Palz!!! Ich weiß gar nicht so richtig, was ich schreiben soll, denn bei der dramatischen und dennoch wünderschönen, komplexen und dennoch eingängigen, äußerst abwechslungsreichen und mit Herzblut dargebotenen Musik von Ray Neuhart (Gitarre), Marc Schäfer (Schlagwerk), Holger Endlich (Stimme) und Uwe Dillenkofer (Bass) nebst Artur Phillip an den Keyboards bleibt kein Ohr trocken; ein Parforceritt durch einige Jahrzehnte Musikgeschichte und mannigfaltige Stilistiken lässt Erinnerungen an den Heavy Rock der siebziger Jahre, den Latin Rock Santanas, die einzig wahre Form musikalischer Fusion im Geiste Frank Zappas, Prog Rock mit himmlischen Harmonien a la It Bites zu ihren besten Zeiten sowie Prog Metal abseits jeglicher albtraumatösen Theatralik aufkommen. Dabei bringen es die gerade mal fünf Stücke auf eine stattliche Spielzeit von über einer Stunde. Die Longtrack-Polizei sitzt spätestens an dieser Stelle in den Startlöchern und das völlig zurecht. Viele lange Instrumentalparts in opulenten Arrangements, die zu feurigen Improvisationen einladen, machen Lust auf Konzerte von Circles. Diese Band hat in der Tat den Style und das Geld haben andere, die mittlerweile wesentlich einfaltslosere Musik komponieren und allenfalls im großen Stil Tonträger verkaufen, weil die Masse der Fans ähnlich träge wie die feisten Altlinge um James Camembert ist. Einziger Kritikpunkt an „Where Moments Fade“ ist Holgers im wahrsten Sinne des Namens endliche Stimme, die aber lange nicht so käsig wie die von Bert La Brie ist. Also, ein wenig an der vokalen Finesse gearbeitet und die Stimmhalter übergestülpt, dann können sich die Traum-Theaters vom nächsten Circles-Rundling gleich zwei Scheiben abschneiden; vielleicht reicht es dann zu deren Runderneuerung. Ein neuer Trommler macht eben noch keinen Sommerschlußverkauf, vor allem, wenn man mit ihn an der kurzen Leine mit Stachelhalsband Gassi führt!

facebook.com/circlesband

Frank Bender




Zurück