Circle Of Illusion „Jeremias – Foreshadow Of Forgotten Realms“ (Generation Prog Records 2013)


Ich glaube von mir sagen zu können, in den Bereichen Prog, Fusion, Metal, Rock Oper, Musical und Filmmusik schon so einiges gehört zu haben, aber Circle Of Illusion ist einfach der Gipfel, auf den hoffentlich noch viele andere Gipfelerlebnisse folgen werden. Garniert mit Tüpfelchen aus Disco, Soul und Funk brettert hier eine geballte Ladung durch die Ohren und erzeugt eine nachhaltige Wirkung im Bewusstsein. Ich bin bin zutiefst berührt, denn selbst die balladeskesten Momente dieses Albums sind top – balladesktop! (Kitsch As Kitsch Can auf höchstem Niveau, würden böse Zungen sicherlich kolportieren, aber seis drum - es lebe die Emotion, welche die gesamte Gefühlspalette generiert.) Gleich darauf folgen wie aus einem Guss synkopiert-komplizierte Doublebass-Parts - Aaron, deine technischen Fähigkeiten müssen jedem Möchtegern-Drumhero schlaflose Nächste bereiten - und (g)riffige Kabinettstückchen, als sie dies die natürlichste Sache der Welt; ist es auch, zumindest auf diesem Rundling. Gerald steuert nicht nur das gesamte Band-Schiff, sondern auch etliche stimmige Orchesterarrangements bei. Eine solche Varianzbreite ist nur sehr selten anzutreffen, aber immer mehr außergewöhnliche junge Künstler (Utopianisti etc.) durchbrechen das Eis der gepflegten Nichtigkeiten und erblühen zu strahlend glänzenden Eisblumen. Es wird tatsächlich in naher Zukunft ein neues Zeitalter anbrechen, aber in völlig anderer Weise, als dies die üblichen Verdächtigen für uns alle geplant haben; manch surreal anmutendes Storyboard könnte schon bald von der Wirk-Licht-Keit überholt werden. Mastermind Gerald Peter (Keyboards, Komposition und Arrangements) entwirrt in einem großen Wurf ein Trip-Tychon, das von allen Akteuren - Rupert Träxler (Gitarre), Aaron T(h)ier (Schlagzeug), Stephan Först (Bass), Ulli Müllner (Geige), Elga Skerzo Shafran, Cara Cole und Taris Brown (Gesang) - mitgeprägt wird, wobei letztere auch die Texte schrieb. Dieses Debütwerk dauert exakt 79 Minuten und 57 Sekunden und ist doch viel zu kurz geraten, denn ich könnte stundenlang am Stück dem Liedgut dieser Band lauschen. Wenn es bereits neues Material gibt, dann bitte ich darum, dieses ganz schnell aufnehmen und raus mit dem nächsten, den Horizont erweiternden Silberling.

circleofillusion.com
circleofillusion.bandcamp.com/album/jeremias-foreshadow-of-forgotten-realms
Frank Bender




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