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Butzmetz LingerieZ "Butzmetz 2 - Somewhere Between" (Vital Records 2006)
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Koh "Guts" Yoneyama (g), Nobuyuki Shiori (b) und Wataru Endo (dr) sind Butzmetz LingerieZ, gemeinsam mit Hiroo Takano (ex-Il Berlione, fl, ts) haben sie die 5 mordslangen Jazz-Fusion-Tracks eingespielt, die mal an Miles Davis, mal an UZVA erinnern, aber eigentlich ganz anders unterwegs sind.
Butzmetz LingerieZ spielen auf elektrischem Rock-Equipment ungewöhnlichen Jazz. Der harte Drive in der komplexen Rhythmussprache mit seinen vertrackten Takten, von Schlagzeug und Bass auf Tour gehalten, untermauert das improvisative Spiel von Gitarre, Flöte und Saxophon versiert. Die Gitarre nimmt den meisten improvisativen Raum ein und abstrahiert die Komposition enorm. Der Klang der Gitarre ist verfremdet, Guts arbeitet gewiss mit einer Menge Pedale, die ihm diverse Sounds ermöglichen. Ebenso ist Takanos Flöte nicht nur im "reinen" Instrumentenklang, sondern auch verfremdet zu hören, wenn beide, Flöte und Gitarre zusammen improvisieren, scheinen es partiell zwei Synthesizer zu sein, die diese schrägen Sounds spielen.
Während der Rhythmus in seiner Vertracktheit die jeweils sehr langen Songs relativ gleichmäßig unterhält und nur in solistischen Attacken dynamisierend ausfällt, ist das melodische Geschehen häufig aufgeregt und leidenschaftlich. Erstaunlicher Weise bleibt die Rhythmusfraktion recht kühl, kann zwar auch hektische und dynamisierende Läufe absolvieren, zeigt sich in den langen Strecken jedoch als die Ruhe in Persona und bleibt über viele Minuten in den komplexen Figuren unverändert. Eine enorme Leistung, Schlagzeuger Endo müssen die Arme nach den Konzerten am 23.11.05 und 17.06.06 im Silver Elephant, Kichijoji, Japan, abgefallen sein (bildlich gesprochen, ihr Schelme!).
Während Bassist Shiori den Bass als Unterstützung für das Schlagzeug UND Ruhepol der melodischen Motive unterhält, wühlt Guts mit schneidenden Gitarrensoli die Atmosphäre auf. Und wenn Bass und Schlagzeug zum Solo ansetzen, hält Guts die Struktur aufrecht, leider sind die interessanten Basssoli leider nur kurz!
Die ersten beiden Tracks haben keinen optimalen Sound, ab dem dritten Song (und zweiten Konzert) ändert sich das grundlegend, plötzlich ist die Band nah dran, ist der Klang (für Live-Verhältnisse) sehr gut. Die Band klingt wie die großen Electric Jazzrockbands in den frühen Siebzigern, die improvisative Atmosphäre ist grandios - Tipp für Electric Jazzrock Maniacs!
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VM
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