Brutal Truth "Evolution Through Revolution" (Relapse 2009)

Zehn Jahre dauerte es, bis die US-Recken ihre Hälse aus dem Morast der Vergessenheit reckten und sich wie weiland Münchhausen an den Haaren aus selbigem zogen. Einer solch brutalen Wirklichkeit muss man bisweilen ins Auge sehen, vor allem wenn sie einen derart kakophoben Ohrenschmaus wie das neue Scheibchen der gleichnamigen Band darstellt, die aus Burke (Gitarre), Rich Hoak (Schlagzeug), Kevin Sharp (Lautäußerungen) und Dan Lilker (Bass) besteht. Die Jungs stampeden durch den Äther, als seien sie mit Anthrax infiziert - da fliegt die Kuh (auf nämliche Tiere, die sie anstieren)! Aber zurück zur Musik: Die revolutionäre Evolution weiß durch ein nahezu permanentes strukturiertes Chaos zu gefallen, das sich auf sehr hohem Nivaeu abspielt und somit erweist sich in der Tat ein Schritt zurück unter Umständen als ein Schritt nach vorn, zumindest wenn man rückwärts geht. Es wird dem Hörer nur selten eine Verschnaufpause vergönnt - oftmals wird er durch seine eigenen auralen Labyrinthe gejagt bis er sich in einer Höhle wiederfindet. Allerdings nicht unbedingt in archaischem, sondern in physiologischem Kontext, denn die Höhle ist diejenige der Pauken. Auf selbige haut Rich mit großem Sachverstand, lässt aber die Trommeln ruhen, wenn es an der Zeit ist zu schweigen. Die Gitarren erzeugen mitunter Toncluster, welche die Nerven auf eine Zerreißprobe stellen, finden aber stets zurück in Riffgebirge, die den Hörer mitunter so stark bedrängen, dass es zu klaustrophonen Zuständen kommen kann. Stark ist die Leistung brutalen Realogen, die sich mit "Evolution Through Revolution" eindrucksvoll zurückmelden, in der Tat. (G)Rindcore at its best!!!

brutaltruth.com
Frank Bender



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