Brand New Sin - Recipe For Disaster (Century Media 2005)

'Lynyrd Skynyrd müsste der Jugend mal wieder attraktiv gemacht werden', dachten diese Amis sich wahrscheinlich. Brand New Sin stehen für fetzigen, modern präsentierten Southern Rock, der seine Wurzeln zu keinem Zeitpunkt verschweigt. Wäre auch tragisch. Joe Altier ist für die Band das obligatorische Zugpferd. Nur er verleiht den dreckigen Grooves den nötigen Kick, seine Stimme hustet den Südstaatenstaub. Trotzig und mit einer gewissen Alternative-Kante intoniert er die Lone-Wolf-Geschichten, 'Brown Sweet Betty', 'Black And Blue' oder 'Freight Train' lassen sich zu den stärksten Songs des schlammigen Southern-Mikrokosmos zählen, dabei kommen die Jungs aus New York. Der Bierdunst knallt mit deftigen Stoner-Riffs an die Trommelfelle, lässige Soli heben sich aus den einfachen, aber zündenden Arrangements empor, das wird eingeprügelt und darf nie vergessen werden. Nach den harten Rockern die fast countryhaften Balladen, 'Wyoming' zum Beispiel. Abwechslung muss sein. Obwohl es alles schon da war, schon alles gesagt über Alkohol, Frauen und die Wüste, ist 'Recipe For Disaster' mitreißend wie Sau. Nichts, das in 5 Jahren noch Erinnerungswürdiges hergeben könnte, aber für den Moment muss das reichen. Hier und jetzt - in diesem Moment - wird nach Brand New Sin gerockt und durchgeheizt. Bis zum letzten Sandkorn. Da stört die Nähe zu Pantera und Motörhead nicht, die ist doch selbstverständlich. Als Zeit- und Gütezeugnis.

Timo



Zurück