Blind Ego "Mirror" (Red Fram Records, VÖ: 26.01.2007)

Blind Ego ist das Nebenprojekt des RPWL-Gitarristen Kalle Wallner. "Mirror" ist das Debüt seines Projektes, das er mit illustrer Begleitung eingespielt hat: John Jowitt (b, IQ, Jadis), John Mitchell (voc, Kino, It Bites, Arena), Paul Wrightson (voc, Arena) und Tommy Eberhardt (dr) sind seine Band, als Gäste waren Clive Nolan, Yogi Lang, Mischa Schleypen und Stefan Obermaier partiell an der Einspielung der 10 Tracks beteiligt.
Blind Ego kann getrost als Progressive Pop bezeichnet werden. Die komplexen Kompositionen sind höreinfach und eingängig arrangiert, es gibt keine Töne auf der CD, die wehtun oder besonders hart sind. Alles tendiert zu angenehmer Hörfreundlichkeit. Der Rhythmus groovt, die Gitarren reizen witzige und besondere Sounds aus, der Bass greift dem Groove unter die Arme, die Keyboards machen die Harmonien perfekt, beinahe zu perfekt. Zwar gibt es auch knackige Härte auf "Mirror", die wird aber stets von Bombast im Zaum gehalten.
"Open Sore" dürfte das frischeste Thema haben, das rasante, knackig harte Motiv fließt enorm gut und hat vitalen Charakter. Angenehmer Weise gibt es wie in diesem Instrumental in den längeren Tracks viel instrumentalen Raum, der wahrhaft gut genutzt wird. Da brechen die Themen erst richtig auf, geben ihr Gehalt überzeugend und hinreißend preis, wird der Pop aus den Vokalparts zu echtem, leidenschaftlichen Progressive Rock. Wie in RPWL hat auch Wallners Soloprojekt Blind Ego einen Hang zu Pink Floyd Klängen, die hier und dort konkreter auftauchen, ohne die CD jedoch zu dominieren.
Nach dem "Mirror" abschließenden, zehnminütigen "Forbidden To Remain", das sich als melancholisches Symphonic Monster entpuppt, ist noch ein Bonus auf der CD enthalten, die Neueinspielung von "Artist Manqué", einem Stück von Violet District, der Vorgängerband von RPWL. Violet District, so Kalle Wallner, war der ausschlaggebende Punkt, dass der Gitarrist Berufsmusiker wurde. Die richtige Entscheidung, wie es scheint!

blind-ego.com
VM



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