Believe "Hope to see another day" (Galileo Records 2006)

Aus der Asche von Collage, einst DIE polnische Neoprog-Hoffnung und längst schon wieder Geschichte, ist neben den bereits etablierten Satellite die junge Band Believe als weiterer Ableger gestiegen. Mit ihrem Debüt "Hope to see another day" (was man allgemein wohl als Definition für das Wort Hoffnung setzen kann) sind Mirek Gil (g), Tomek Rozycki (voc, g), Adam Milosz (key), Przemas Zawadzki (b), Wlodek Tafel (dr), Satomi (vi) und Robert Sieradzki (lyrics) beim Schweizer Label Galileo untergekommen. Und Believe und Galileo passen gut zueinander.
Believe stehen für lyrisch-verspielten Neoprog mit einer Spur Psychedelic und viel Gefühl. Die aufwändigen Songs auf symphonischer Basis sind eingängig und sanft. Keyboard- und Gesangsharmonien sowie das allgemein versponnene Klima der Songs dürften im Neoprog gut ankommen.
Die im Line-Up gelistete Violine kommt leider nur wenig zur Geltung, aber Keys und Gitarren haben kein Problem, die Harmonien der langen Songs formschön und auf hohem Niveau zu gestalten. Stets transportieren Believe eine düstere Note, wofür auch andere polnische Neoprogbands überwältigend stehen. Die Struktur der Songs hat wenig Ecken und Kanten, die Kompositionen sind nicht auf Vertracktes angelegt, sondern auf schwebenden Bombast und großen Wohlklang. Das Beste jedoch ist das knackige Schlagzeugspiel. Für mich persönlich ist "Hope to see another day" zu sehr auf Lyrik und Schönklang orientiert, mehr Härte und Druck hätten die Songs kräftiger klingen lassen. Dennoch ist die CD ansprechend, vor allem in den intimen, tief versunkenen Momenten des 12-minütigen, die CD abschließenden Titeltracks.

believe.com.pl
galileo-records.com
VM



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